In dieser neuen Rubrik wollen wir auf den SCC in der Berliner Tennisszene ein wenig zurückblicken.
1953: Die SCC-Jugend holt begehrten Wanderpreis
In der damaligen Ausgabe aus dem Februar 1953 berichtet das Berliner Tennisblatt von der Jahresversammlung des Berliner Tennis-Verbandes, in der der SCC vom Sportwart Alfred Eversberg mit den Meistertiteln für die Junioren ausgezeichnet wurde. Der SCC erhielt dabei gleich drei Pokale, die auch heute noch an die jeweils stärkste Jugendabteilungen verliehen werden: Den Harry Schwenker-Pokal, den Cilly-Aussem-Pokal und den Bruckmann-Pokal. Namen wie Eckerlein, Kasper, "enfant terrible" le Viseur und Quack finden hierzu Erwähnung.
Gleich auf dem Titelbild prangt der zusätzlich verliehene Wanderpokal (siehe Foto), den der SCC vom Senator für Volksbildung, Abteilung Leibesübungen verliehen bekam.
Dazu schreibt das Berliner Tennisblatt:
Begehrenswerter Wanderpreis
Am 15. Januar 1954 fand im Hause des Sports eine Veranstaltung statt, zu der der Sportverband Berlin ein- geladen hatte und die unter der Schirmherrschaft von Kultursenator Prof. Dr. Tiburtius stand. Der Sportverbandwar auf den · Gedanken gekommen, die Jugendbreitenarbeit dadurch zu fördern, daß er für die beste Mannschaftsleistung des abgelaufenen Jahres in allen Sparten Wanderpreise stiftete, die nach dreimaligem Gewinn hintereinander oder viermaligem Gewinn außer der Reihe in den Besitz des Vereins übergehen sollen. Es war ein buntes Bild, das sich dem Besucher der gemütlichen Räume des Hauses darbot, im ersten Augenblick vielleicht sogar uneinheitlich anmutend, denn neben vielen ganz jungen Leuten sah man eine große Anzahl älterer Herren, die als "Funktionäre" -wie sie der Vorsitzende des Sportverbandes Berlin, Dr. Christian Pfeil, in seiner zwanglosen und humorvollen Begrüßungsansprache bezeichnete - mitgekommen waren, um auch noch etwas vom Glanz der Ehrung ihrer Schützlinge abzubekommen.
Nach den Begrüßungsworten von Dr. Pfeil und einer kameradschaftlichen Ansprache des Leiters der Abteilung Leibesübungen, Regierungsdirektor Wilhelm Dumstrey wurde die Preisverteilung vorgenommen. Man sah die jugendlichen Boxer vom SC Heros, die Leichtathletik-Mädel und -Jungen vom OSC, die Turner vom TV 1860 und viele andere. Vom Tennisverband war eine Vertretung unter Führung des Verbandsvorsitzenden Alexander· Moldenhauer und des Verbandskassierers, gleichzeitig des SCC-Abteilungsvorsitzenden Dr. Erich Selb erschienen; mit ihnen kamen der alte und neue SCC-Jugendwart, Werner Claus und Felix Jurkiewicz, mit den beiden Jugendlichen Dieter Eckerlein und Peter Kyas.
Dem SCC wurde die wertvolle Plakette erstmalig überreicht, mit den erstauntenWorten des Verteilers: ... hört, hört, das schwarze ,C' einmal auf ganz anderem Gebiet". Und es bedeutete wohl auch für viele alte Sporthasen und jugendliche Kämpfer eine kleine Sensation, daß der SCC mit seiner Tennisjugend diesen Wettbewerb 1953 überlegen gewinnen konnte. Gewertet wurde übrigens dabei nur die Mannschaftsmeisterschaft, in der die Charlottenburger mit allen 3 Mannschaften die Meister stellen konnten und somit die höchstmögliche Punktzahl erzielten.
Dies und Das vom SCC und dem Berliner Tennissport aus 1953
• 1953 wurde zum zweiten Mal ein großes Handballturnier unter insgesamt 16 Tennisvereinen ausgespielt. Der SCC schied denkbar knapp in der Vorrunde aufgrund des schlechteren Torverhältnisses aus. Es gewann der SC Brandenburg.
• In vereinsübegreifenden Ranglisten-Forderungsspielen der Damen und Herren stand Hertha Weimann vom SCC auf Rang vier, Oskar Sommerfeldt (SCC) auf Rang 14.
• Jean Neumann wurde zu seinem 65. Geburtstag geehrt. Von 1923 bis 1933 gehörte er dem Hauptvorstand des SCC an. 1926 übernahm er neben seinen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten auch die damals kleine Tennisabteilung des SCC und schuf als deren Vorsitzender die Grundlage für ihre heutige Bedeutung.
• Der SCC veranstaltete ein großes Doppelturnier mit 20 Paaren, das die Paarung Peters/Gfroerer gewann. Helmuth Quacks überragende Reaktionsschnelligkeit findet Erwähnung.
• Für die Berliner Henner-Henkel-Mannschaft spielten mit Kasper, Quack und Eckerlein gleich drei SCCer, die den zweiten Platz errangen
Das gesamte Berliner Tennisblatt von 1953/54 kann hier nachgelesen werden.