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Neue LK-Berechnungsmethodik

Die Berechnungsmethode des neuen LK-Systems

Allgemeines

Die Berechnungsmethode im neuen LK-System beruht im wesentlichen auf den drei Parametern PunktHürde und Altersklassenfaktor, von denen jeder in sich logisch und mathematisch abgestimmt ist und gleichzeitig mit den beiden anderen Parametern ebenfalls in logischem Verhältnis steht.
Die Formel der Berechnung lautet:
Verbesserung (V) = Altersklassenfaktor (G) * (Punkte (P) / Hürde (H)

Die Vergabe von Punkten

Von der Punktzahl 50 bei einem Sieg gegen einen Gegner gleicher LK ausgehend, erfolgt die Punktevergabe gegen Spieler besserer LK oder schlechterer LK einer logischen, in sich schlüssigen Folge. 
Die Punktevergabe wird für jede Differenz (z.B. 0,3; 1,4; 2,9) zwischen den LK der beiden Spieler berechnet.

Beispiel:
Spieler A : LK 13,4
Spieler B: LK 14,4
Differenz 1
Spieler A erhält bei einem Sieg 44,0 Punkte (Sieg gegen einen um 1 LK schlechteren Spieler)
Spieler B erhält bei einem Sieg 56 Punkte (Sieg gegen einen um 1 LK besseren Spieler)

Die Hürde

Der Hürdenwert steht in Relation zu den Punktwerten und erhöht sich mit jeder besseren LK. 
Die Hürdenwerte gelten für die LK, in der man sich befindet. Da sich der Hürdenwert von LK zu LK steigert, wird die Verbesserung bei gleicher Punktzahl deutlich schwerer, je besser die eigene LK ist.

Beispiel 1
LK 25 siegt gegen LK 25
Punkte: 50
Hürde für LK 25: 50
Berechnung: Punke / Hürde = 50 / 50

Beispiel 2:
LK 13,0 siegt gegen LK 13,0
Punkte: 50
Hürde für LK 13: 200
Berechnung: Punkte / Hürde= 50 / 200

Beispiel 3:
LK 5,0 siegt gegen LK 5,0
Punkte: 50
Hürde für LK 5: 453
Berechnung: Punkte / Hürde= 50 / 453

Der Altersklassenfaktor 

Wichtig
Für den Altersklassenfaktor ist nicht das eigene Alter oder das Alter des Gegners maßgebend, sondern die Altersklasse oder Konkurrenz, in der das Ergebnis erzielt wurde. Der Altersklassenfaktor wirkt auf eine altersübergreifende Bewertung hin. Man lässt so einem älteren, aber leistungsstarken Spieler über die freie Auswahl der Konkurrenz die Möglichkeit, höher zu punkten als in seiner eigenen Altersklasse üblich.

Beispiele
Die Spieler A (60 Jahre), B (Alter 65), C (Alter 50) und D (Alter 56) starten bei einem Turnier in der AK 50. Jeder Sieg wird mit dem Altersklassenfaktor der AK50 (0,7) unabhängig vom Alter der Spieler gewertet.  
Dieselben Herren A und Herr B treffen bei einem Liga-Spiel der AK 60 oder einem Turnier aufeinander, bei dem beide in der AK 60 starten. Der Sieg wird mit dem Altersklassenfaktor der AK 60 (0,6) gewertet.

Auch im folgenden Beispiel führt der Altersklassenfaktor zu unterschiedlichen Bewertungen eines Spieles:
Spieler A (60 Jahre) LK 13 und Spieler B (65 Jahre) LK 13 sind in unterschiedlichen Vereinen und in dem betreffenden Verband ist es möglich, in zwei Altersklassen zu spielen. Sie spielen während der Mannschaftsspiele zweimal gegeneinander.
1. Spieler A gewinnt gegen Spieler B bei einem Mannschaftspiel Herren offene Klasse = 0,250 Verbesserung
2. Spieler A gewinnt gegen Spieler B bei einem Mannschaftspiel Herren 60 = 0,150 Verbesserung

LK-Wert und LK-Begleitwert

Der LK-Begleitwert ist ein reiner Rechenschritt und wird hier nur der Vollständigkeit und der besseren Verständlichkeit wegen beschrieben. Der LK-Begleitwert ist der LK-Wert mit allen berechneten Nachkommastellen. Der LK-Begleitwert wird zum veröffentlichten LK-Wert, indem alle Nachkommastellen außer der ersten abgeschnitten werden (es wird nicht aufgerundet).
Veröffentlicht wird immer nur der LK-Wert.
Wir nehmen erneut das vorherige Beispiel:

Beispiel 1:
LK 13,0 siegt gegen LK 13,0
Punkte: 50
Hürde für LK 13: 200
Altersklasse Verlierer: 40 Jahre
Altersfaktor: 0,8
Berechnung: Verbesserung = 0,8 *50 / 200 = 0,200
LK-Begleitwert = 13,000 – 0,200 = 12,800
LK-Wert = 12,8

Beispiel 2:
LK 13,0 siegt gegen LK 13,0
Punkte: 50
Hürde für LK 13: 200
Altersklasse Verlierer: 80 Jahre
Altersfaktor: 0,4
Berechnung: Verbesserung = 0,4 *50 / 200 = 0,100
LK-Begleitwert = 13,000 – 0,100 = 12,900
LK-Wert = 12,9

Was noch wichtig ist

Motivationsaufschlag (Ausgleichsregelung)

In dem alten System wurde jeder Spiel ohne die für seine LK erforderliche Anzahl an Mindestsiegen um eine LK (bei 30-79 Punkten) und um zwei LK (bis 29 Punkte) abgestuft.
Im neuen System werden bei jedem Spieler zum letzten Mittwoch im Monat 0,1 Punkte auf seine LK hinzugerechnet. Kann ein Spieler Ergebnisse aufweisen, so werden diese mit dem kommenden Aufschlag wöchentlich verrechnet. Am Monatsletzten wird dann ggf. nur noch ein verbliebener Rest entsprechend ausgewertet. Es wird also nicht der gesamte Punktabzug von 0,1 LK-Punkten ( Motivationsaufschlag genannt) erst am Monatsende abgezogen, sondern jeden Mittwoch mit bereits erspielten Ergebnissen verrechnet. Wenn keine berechenbaren Ergebnisse vorliegen, wird der Motivationsaufschlag am Ende des Monats berechnet.

Hat jemand 12 Monate kein gewertetes Spiel bestritten, dann können ihm 0,6, also 50 Prozent, des bis dahin angesammelten Jahreswerts erlassen werden. Für längere Spielpausen gilt dasselbe.
Unabhängig davon können Spieler weiterhin aus dem LK-System genommen werden, wenn sie in keiner namentlichen Meldung aufgeführt sind und in dem laufenden Jahr sowie den beiden vorangegangenen Jahren kein LK-relevantes Spiel ausgetragen haben. Solche Spieler müssen dann gegebenenfalls neu eingestuft werden.

Beispiel 1
Spieler A mit LK 10,0 hat nach zwei Siegen eine Verbesserung um 0,084 LK-Punkte erspielt. Diese 0,084 Punkte werden am 07.10. (Berechnungstag) auf den Motivationsaufschlag von 0,1 angerechnet.
Erspielt 0,084, abgezogen 0,1 = verbleibt ein Rest 0,016 Motivationsaufschlag, der am folgenden Mittwoch (14.10.) oder am Ende des Monats auf Ergebnisse angerechnet oder von der LK abgezogen wird.
Am Donnerstag 08.10. hat also Spieler A nach wie vor LK 10,0 (Begleitwert 10,0). Ohne weitere Ergebnisse hat Spieler A am Ende des Monats eine LK von 10,0 (Begleitwert (10,016).

Beispiel 2
Spieler B mit LK 14 hat nach einem Sieg 0,168 Punkte erspielt. Am Berechnungstag 07.10. verbleiben nach dem Abzug von 0,1 Motivationsaufschlag 0,068 LK-Punkte.
Berechnung: LK 14,0 – 0,068 LK-Punkte = Begleitwert 13,932
Am 08.10. hat Spieler B die LK 13,9.

Bewertung von Doppel- und Mixed- Ergebnissen

Für Doppel und Mixed ist als Berechnungsparameter „LK-Differenz“ das jeweilige arithmetische Mittel der Partner anzusetzen . Die sich ergebende LK-Verbesserung wird dann zu je 50% auf die LK der beiden Sieger angerechnet. Im Doppel und Mixed wird keine Altersklasse berechnet.

Beispiel:
Doppel 1 LK 13 (Spieler A= LK 14, Spieler B = LK 12)
Doppel 2 LK 13 (Spieler C= LK 14,5 Spieler D = LK 11,5)
Berechnung :
Das Sieger-Doppel erhält 50 Punkte
Verbesserungsberechnung Doppel: 50/200 = 0,250
Verbesserungsberechnung jeder Spieler Einzel: 0,250 / 2

Verbesserung bei Sieg Doppel 1
Spieler A 14,000 – 0,125 = LK-Begleitwert 13,875 = LK-Wert 13,8
Spieler B 12,000 – 0,125 = LK-Begleitwert 11,875 = LK-Wert 11,8

Verbesserung bei Sieg Doppel 2
Spieler C 14,500 – 0,125 = LK-Begleitwert 14,375 = LK-Wert 14,3
Spieler D 11,500 – 0,125 = LK-Begleitwert 11,375 = LK-Wert 11,3

Auswertung im Wochen-Rhythmus

Wöchentlich werden alle neuen (noch nicht ausgewerteten) Ergebnisse ausgewertet, die bis zum jeweiligen Sonntag erspielt und spätestens bis Dienstag 24:00 Uhr in der Nationalen Tennisdatenbank vorliegen. Ergebnisse von Montag oder Dienstag bleiben dabei außen vor. Der auf eine Nachkommastelle abgeschnittene Begleitwert ergibt dann die neue ausgewiesene LK. Diese ist maßgebend für Turniere und Setzung sowie für die Mannschaftsaufstellungen zu den festgesetzten Stichtagen. Diese LK ist dann für mindestens eine Woche gültig und mit dieser werden auch in der Folge die Berechnungen durchgeführt.

Mannschaftsmeldungen

Bei Mannschaftsmeldungen bleibt die zum Stichtag erreichte und gemeldete LK gültig bis zum Ende der Mannschaftsspiele, auch wenn sich die LK des Spielers wöchentlich ändern kann. Stichtage für die Mannschaftsmeldung werden voraussichtlich der 01.01. für den Sommer und der 01.07 für den Winter sein. Zu diesen Daten werden auch die Ranglisten gerechnet und daher sind an diesen beiden Tagen die Fest-LK synchron. 

Einstufungen

Ersteinstufung
Die Neuanmeldung von Spielern zum LK-System erfolgt durch den zuständigen Landesverband. Dieser nimmt dabei eine Ersteinstufung vor, und zwar normalerweise in LK 24,0. Ersteinstufungen können jederzeit vorgenommen werden.

Standartbesteinstufung
Der Landesverband kann den Spieler z.B. auf Antrag seines Vereins oder aufgrund eigener Kenntnisse besser einstufen. Er ist gehalten, dabei die angegebene „Standardbesteinstufung“ zu beachten. Eine noch bessere Einstufung sollte nur in Absprache mit dem RLA erfolgen. In Abhängigkeit von Alter und Geschlecht gelten bei Neueinstufungen und Umstufungen folgende Richtwerte für eine Besteinstufung (B):
Im Seniorenbereich gelten diese Besteinstufungen als Anhalt für Stammspieler der Regionalligen. Für Spieler der weiteren Klassen gilt als Anhalt für eine bestmögliche LK-Einstufung: LK = B + K, wobei K die Zahl der Spielklassen unterhalb der Regionalliga ist.

Umstufung
In begründeten Fällen können im Rahmen der Standardbesteinstufung vom Landesverband auch Umstufungen vorgenommen werden, allerdings nur im Zeitraum der namentlichen Mannschaftsmeldungen. Hinzu kommen die Umstufungen, welche durch die zuständigen Gremien in der Zeit vom 16. bis 31. März eines jeden Jahres vorgenommen werden können, um bei den Mannschaftsaufstellungen der Bundesliga Herren 30 oder der Regionalligen aller Altersklassen die LK-Reihenfolge der Spieler nach Spielstärke anzupassen.

Einstufungen über die Rangliste
Für Spieler, die auf der Deutschen Rangliste verzeichnet sind (Damen, Herren, Senioren/-innen), wird ein LK-Wert (mit einer Nachkommastelle) aus dem Ranglistenplatz errechnet. Ist
dieser besser als die erspielte LK oder hat der Spieler noch keine LK-Einstufung, so wird der Wert die neue LK des Spielers. Diese „Bestanpassung“ wird an dem Mittwoch vorgenommen, der der jeweiligen vierteljährlichen Ranglistenveröffentlichung folgt.
Für die RL-Einstufungen im Seniorenbereich gilt die Formel:
LK = LK 1 + z (R – 1)/(R max – 1)
R = der jeweilige Ranglistenplatz des Spielers
LK 1 = die Einstufung für die Nr.1 der jeweiligen Rangliste
z = die Anzahl der LK-Stufen, über die verteilt wird

Quelle: DTB

Ahndung von Nichtantreten

Das Nichtantreten eines Spielers bei Turnieren (Einzel, Doppel oder Mixed) wird im Tableau mit einem „n.a.“ vermerkt. Bei jedem n.a. erfährt der Spieler eine Verschlechterung von mindestens 0,1 LK-Punkten. Hierbei werden bei einem n.a. die letzten 12 Monate betrachtet. Liegt in dieser Frist bereits ein n.a., so wird das neue n.a. mit 0,3 LK-Punkten geahndet; liegen bereits mehrere n.a. vor, dann mit 0,5 LK-Punkten.
Der Grund für das Nichtantreten ist dabei ohne Belang. Davon ausgenommen sind lediglich das Nichtantreten zu weiteren Kästchenspielen oder einem Endrundenspiel nach Aufgabe in einem vorherigen Kästchenspiel sowie zum zweiten Spiel im Rahmen eines Tagesturniers nach vorheriger Aufgabe im ersten Spiel.

Anmerkung:
Das Nichtantreten (n.a.) bei Turnieren hat sich inzwischen zu einer regelrechten Plage entwickelt. Nur die wenigsten Nichtantreten haben Gründe, die der Spieler nicht zu vertreten hat. Kein Turnierveranstalter sollte entscheiden müssen, ob gerechtfertigte Gründe für ein Nichtantreten vorliegen oder nicht. Daher ist eine einheitliche Verfahrensweise in allen Fällen des Nichtantretens notwendig, auch wenn im Einzelfall ein Nichtantreten verständlich sein kann.
Aber seien wir ehrlich. Die meisten Nichtantreten geschehen nicht mit einem berechtigten Grund. Schlechtes Wetter, mühevolle Anreise, Gegner ist ohnehin zu stark, Punkte bringen mir nichts usw. sind in der Regel Gründe für ein Nichtantreten. Gegenüber dem wartenden Gegner und dem Turnierveranstalter ist ein derartiges Verhalten unsportlich und sollte auch geahndet werden.
Es wird kein Problem sein, die jetzt festgelegten Werte nach einer gewissen Zeit der Praxis zu überprüfen und auch zu ändern, wenn es angeraten ist.

Korrekturen von Ergebnissen

Fehlende oder falsch erfasste Ergebnisse werden im Rahmen der wöchentlichen
Neuberechnung korrigiert, sobald sie entdeckt werden. Hierbei wird zukünftig nur das
Ergebnis zwischen den betroffenen Spielern korrigiert werden und nicht die Ergebnisse, die
im Nachhinein anders zu bewerten gewesen wären. Dies gilt auch für Korrekturen, die von
den zuständigen Gremien im Rahmen von Einsprüchen oder anderen Vorgängen
entschieden werden. Anderenfalls sehr viele Ergebnisse im Nachhinein geringfügige
Korrekturen erhalten, was für die Spieler schwierig nachzuvollziehen wäre.

Bonus für besondere Wettbewerbe

Für die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften, Verbandsmeisterschaften oder Meisterschaften der nächst untergliederten Region (meist Bezirk) wird ein Bonus von 0,1 vergeben. Dieser setzt voraus, dass mindestens ein vollständiges Einzel (ohne Aufgabe) bestritten wurde. Im Gegensatz zu der alten Regelung wird er pro Spieler und Kalenderjahr nur einmal für einen dieser Wettbewerbe gewährt. Der Bonus ist für alle Kategorien gleich.