Jürgen Heidrich ist nicht nur ein versierter Kassenwart, sondern ebenso ein kenntnisreicher Tourenplaner.
Davon konnte sich auch Birgit Braun, unsere „Ersatz"-Sekretärin und Mutter der erfolgreichen Tenniszwillinge Janina und Niclas überzeugen, als sie am 17.August 2013 bei herrlichem Sommerwetter an dem Fahrrad-Ausflug mit Heidrichs, Gerstels und Brandts teilnahm.
Unser Scout Jürgen führte uns vom S-Bahnhof Rummelsburg aus zu einem attraktiven Wohnkomplex aus neunzehn meist viergeschossigen Backsteinhäusern, der ursprünglich und auch im „Dritten Reich" als Arbeits- und Bewahrungsanstalt für Bettler, Wegelagerer, Arbeitsscheue, Prostituierte und Homosexuelle diente und später für ca. 2000 politische Gefangene ein berüchtigtes Gefängnis in der DDR wurde.
Danach durchfuhren wir die Rummelsburger Bucht, in der vom Jahr 2000 an am Ufer der Spree und des Rummelsburger Sees ein neues Wohngebiet, die Wasserstadt Rummelsburg, mit exzellenten Wohnungen entstand. Weiter ging es am Spreeufer entlang durch den Treptower Park vorbei am Traditionslokal „Zenner" und Plänterwald mit dem ehemals beliebten Ausflugslokal „Eierhäuschen" bis zur Fähre am Wilhelmstrand. Auf der anderen Seite der Spree passierten wir die Wuhlheide und gelangten schließlich zum Schloss Köpenick, wo wir im Schlossgartenrestaurant eine Kaffeepause einlegten. Der weitere Weg verlief dann an der Wuhle, einem schmalen Nebenfluss der Spree entlang vorbei an der „Alten Försterei" und durch eine üppige Gartenlandschaft bis zum S-Bahnhof Wuhletal. Von dort traten wir die Rückfahrt nach Messe-Süd (Eichkamp) an und nahmen abends im Tennisclub mit den uns schon erwartenden Sanges einen Imbiss und entsprechenden Absacker ein. Alle Teilnehmer waren glücklich und zufrieden und gelobten, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein.
Abschließend möchte ich noch drei geschichtliche Details zitieren, die Jürgen Heidrich zum Besten gegeben hat : Nach dem Fall der Mauer soll Erich Honecker bei seiner ersten Verhaftung 1990 eine Nacht in der Stafvollzugsanstalt Rummelsburg in U-Haft verbracht haben.
Der Schausteller Norbert Witte aus Hamburg, der nach der Abwicklung des VEB Kulturparks Plänter-wald Käufer und Betreiber des „Spreeparks" wurde, machte sich nach Insolvenz seines Unternehmens und anschließender Flucht nach Peru des Drogenhandels schuldig und konnte deshalb nichts mehr für die Restaurierung des heruntergekommenen „Eierhäuschens" tun.
1730 fand im Wappensaal des Köpenicker Schlosses das Kriegsgerichtsverfahren gegen Katte und Kronprinz Friedrich (später Friedrich der Große) wegen versuchter Flucht nach Frankreich statt. Der überaus strenge König Friedrich Wilhelm I („Soldatenkönig") zwang seinen Sohn, in der Festung Küstrin der Hinrichtung seines Freundes Katte von einem Fenster aus zuzuschauen.
Vielen Dank Jürgen für die empfehlenswerte 33km lange Tour und die lehrreichen Informationen.
