Deutscher Meister 2005!
Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ist unter Dach und Fach. Am 26. Juni 2005 wurde der TC SCC Deutscher Meister der Herren 30 in einem packenden Finale gegen den Gladbacher HTC.
Nach dem sensationellen Aufstieg in die 1. Bundesliga im Vorjahr wurde, nach vielen Beratungen und Analysen, das Ziel „Deutsche Meisterschaft“ formuliert. Für ein solches Unternehmen gibt es keine Erfolgsgarantie, aber man kann die nötigen Vorbereitungen treffen. Um den harten Kern der Aufsteiger von 2004, Andreas Strauchmann(GER), Andreas Ehrnvall(SWE), Jens Thron(GER) und Carsten Laukner(GER), mussten Verstärkungen akquiriert werden, die zum einen der immer höheren Spielstärke der 1. Bundesliga gerecht werden und zum anderen auch den nötigen Spaß an der Sache mitzubringen in der Lage sind.
Schon vor dem ersten Spiel war klar, dass dies gelungen war. Mit Magnus Larsson(SWE) an Position 1 war ein Spieler gefunden, wie er vorher noch nie auf den Meldelisten des Vereins zu finden war. Als ehemalige Nr.10 der Welt (1995), Davis-Cup und World-Team-Cup-Sieger sollte er das Zugpferd, auch für unsere Zuschauer bei Heimspielen, sein. Das Team wurde dann komplettiert mit Patrick Fredriksson(SWE), Ex-ATP Top 100, Christer Allgardh(SWE), Ex-ATP Top 100, Benjamin Budziak(POL), mehrfacher polnischer Meister, sowie Oliver Hinz(GER).
Ebenso klar war auch, dass Deutsch nicht unbedingt die Umgangssprache der nächsten Wochen sein wird. Damit unsere Heimspiele nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden sollten, wurde ein Plakat gefertigt, das in allen Berliner und Brandenburger Tennisvereinen aushing und schon im Vorfeld für Gesprächsstoff in der sonst ja recht trägen Berliner Tennisszene sorgte. Ein Coach war schnell gefunden, der auch gleichzeitig die Funktion des Dolmetschers bekleiden konnte: Mats Oleen (SWE). Das Unternehmen „Deutscher Meister“ konnte anrollen.
05. Mai 2005 TV Nassau – TC SCC 4:5 Die
erste Begegnung führte uns in den letzten Winkel der Republik bis fast an die belgische Grenze, zum dreimaligen Deutschen Meister, dem TV Nassau. Eine Anreise zum gleichnamigen Ort auf den Bahamas hätte sicherlich nicht sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen, zumal einige schwedische Akteure zunächst auf den Flughäfen Frankfurt/Main und Frankfurt/Hahn, die übrigens keineswegs auch nur ansatzweise räumliche Nähe aufweisen, wie der ahnungslose Kapitän vermutete, eingesammelt werden mussten. Eine richtungsweisende Begegnung, die nach einer 4:2-Einzel- Führung noch knapp mit 5:4 gewonnen wurde. Das anschließende Essen lässt die Aussage zu, dass auch in der Bundesliga nur mit (zu viel) Wasser gekocht wird.
08. Mai 2005 TC SCC – TSV Feldkirchen 9:0 Trotz denkbar schlechten Wetters erwartete die Gäste aus Bayern eine bisher noch nie da gewesene Rekordkulisse von über 400 Zuschauern die sicherlich nicht zuletzt wegen der annoncierten Nummer 1 der Feldkirchener, dem Wimbledonsieger Goran Ivanisevic, ihren Weg in die Waldschulallee gefunden hatten. Aber: Nix Ivanisevic, nix Punkte. Dafür ein gut aufgelegter Magnus Larsson und ein super Buffet von Freddy. Beides Gründe, warum sich alle Zuschauer sichtlich wohl fühlten und ihr Kommen für die nächsten Heimspiele in Aussicht stellten.
Eine Meldeliste, die aufhorchen ließ. Mit dem russischen Profi Andrej Cherkassov und fünf(!) weiteren ehemaligen ausländischen Spitzenspielern an den vorderen Positionen erwarteten wir einen harten Fight. Aber: Nix Ausländer, nix Punkte. Freddy begeisterte mit einem hervorragenden Buffet, das Wetter war gut und die Zuschauer zufrieden.
05. Juni 2005 KHTC Mülheim – TC SCC 7:2

Land unter bei Köln, doch langes Warten und einige Spielunterbrechungen zahlten sich aus. Magnus Larsson musste sein draußen begonnenes Einzel in der Halle zu Ende spielen, hielt diesen für ihn wohl neuen Bedingungen nicht stand und verlor. Auf die Austragung der Doppel wurde (fast) verzichtet. Zum Glück, denn Verletzungen und Flugpläne hätten es uns schwer gemacht. Der Koch vom KHTC begrüßte uns mit den Worten „Ich stehe jetzt schon den ganzen Tag in der Küche. Ich habe wirklich keine Lust mehr“. Etwas hat er uns dann doch gemacht, wirklich nötig war das aber nicht.
12. Juni 2005 TC SCC – TC Dachau 7:2
Glänzend aufgelegte Bayern wurden überrollt. Das machte ihnen nichts aus und es wurde ein „rundes“ letztes Heimspiel. Der Form halber sei erwähnt, dass Andreas Strauchmann an Position 1 sein erstes Spiel seit Erreichen der Herren-30-Marke gegen einen wirklich starken Sascha Petratschek verlor. Nur, damit nicht der Nimbus der Unbesiegbarkeit zu sehr auf die Seele schlägt.
26. Juni 2005 Gladbacher HTC – TC SCC 5:4



Ein Resumee:

Eine nervenaufreibende, wunderschöne Saison liegt hinter uns. Sie bescherte uns bis dahin noch nie da gewesene Zuschauerzahlen. Das Zittern und Bangen am letzten Spieltag wird unvergessen bleiben, ebenso wie die Freude und Erleichterung, als wir den Pokal endlich in den Händen halten konnten. Spieler wie Magnus Larsson im Team zu haben, die vom „großen“, vom „echten“ Tennis berichten können, das war wohl einzigartig. Die treuen Fans, die wirklich immer dabei waren. Hitzige Diskussionen, fantastische Heimspiele und ein einzigartiger Zusammenhalt im Team, trotz unterschiedlichster Motivationen sich diesem anzuschließen. Gemeinsam waren wir stark und jeder hat das hochgesteckte Ziel erreicht: Die Deutsche Meisterschaft.
Der Dank der gesamten Mannschaft geht u.a. an die Firma TOPSPIN für ihre großzügige Unterstützung. An FD Couers und Anhang, der uns zu jedem Auswärtsspiel begleitete und seinen Bus viele Kilometer als Transportmittel zur Verfügung stellte. An Thomas Britze, der eine Wohnung zum Spielerhotel umfunktionierte. An Freddy Mlinaric, der das Team über das ohnehin gewohnte Maß hinaus unterstütze. Und an die vielen, vielen Zuschauer und Fans, zu Hause und auswärts, die diese Meisterschaft für das ganze Team zu einem einzigartigen Erlebnis haben werden lassen.
Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga 2000, dem Aufstieg in die 1. Bundesliga 2004 und der Meisterschaft 2005 geht nun eine Erfolgsgeschichte zu Ende. Einen solchen Erfolg kann man in dieser Form nicht wiederholen. Allen Spielern, die an dieser Geschichte mitgewirkt haben, auch an dieser Stelle noch mal ein riesiges Dankeschön. Eine neue Herren 30 startet 2006 wieder in der Regionalliga. Und, wer weiß? Nach Betrachten der potentiellen Gegner scheint ein Aufstieg gar nicht ausgeschlossen...
Ein Jahr Bundesliga zählt wie 7 Menschenjahre. Deshalb verabschiedet sich aus dieser Materie

Datum | Zeit | Heim | Gast | Ergebnis |
05.05.2005 | 11:00 | TV Nassau | Tennis-Club SCC | 4:5 |
08.05.2005 | 11:00 | Tennis-Club SCC | TSV Feldkirchen | 9:0 |
22.05.2005 | 11:00 | Tennis-Club SCC | TC Bad Homburg | 9:0 |
05.06.2005 | 11:00 | KHTC Mühlheim | Tennis-Club SCC | 2:7 |
12.06.2005 | 11:00 | Tennis-Club SCC | TC Dachau | 7:2 |
26.06.2005 | 11:00 | Gladbacher HTC | Tennis-Club SCC | 4:5 |

Ausblick:
„Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören“, sagt der Volksmund. Aus diesem und sicher auch noch etwas materialistischeren Gründen war es dem TC SCC und unserem Unterstützer Philipp Fischer nicht weiter möglich, ein weiteres Jahr unsere Bundesligamannschaft der Herren 30 auf die Beine zu stellen und so mussten wir leider das Team aus der 1. Bundesliga zurück in die Regionalliga stufen lassen.
Der Schritt fiel uns nicht leicht und wird womöglich auch bei dem einen oder anderen auf Unverständnis stoßen. Er war jedoch lange überlegt und letzten Endes unvermeidlich. Ich denke, der Normalzustand ist und wird nun wieder eintreten und alle, die im letzten Jahr den Spielen beiwohnten, werden sich hoffentlich mit Freude an die tollen Spiele der Larssons, Fredrikssons und Allgardhs erinnern.