Klassenerhalt in letzter Sekunde
Unsere Saison startete zunächst mit gleich mehreren Veränderungen personeller Natur. Mit Vladi, Şükrü und Christian Feldhaus standen uns wichtige Säulen der letztjährigen Truppe nicht weiter zur Verfügung.
Hinzu kam, dass Marek ankündigte, nicht nur als Spieler lediglich eingeschränkt dabei sein zu können, sondern auch das Kapitänsamt weitergeben zu müssen. Nachdem diese ehrenvolle Aufgabe mir übertragen wurde, galt es zunächst, die entstandenen Lücken im Kader zu schließen. Mit Johannes und Przemek konnten glücklicherweise gleich zwei starke Neuzugänge rekrutiert werden. Gleichwohl war zu diesem Zeitpunkt schwer einzuschätzen, wo wir – nach zwei Abstiegen in Folge – nun dieses Jahr landen könnten. Als dann aber auch noch Ragnar und Sascha mit Regionalliga-Erfahrung ihr Mitwirken bei uns signalisierten, gingen wir zumindest von einem ruhigen Jahr aus, eventuell wurde sogar vereinzelt ein vorsichtiger Blick in Richtung Wiederaufstieg gewagt.
Doch gleich am ersten Spieltag mussten wir gegen den Aufsteiger aus Neuruppin ohne die beiden Letztgenannten auskommen und so wurde es eine hart umkämpfte Partie. Nachdem Gabor sich trotz der – sagen wir mal – interessanten Auslegung des Regelwerks durch unsere Gäste nicht aus der Ruhe bringen ließ und sich im Spitzenspiel durchsetzen konnte, ging es mit 3:3 in die Doppel. Während unser erstes Doppel klar gewinnen konnte, gingen die anderen beiden nach hartem, langem Kampf unter Flutlicht jeweils im Match-Tiebreak leider an den Gast.
Nach dieser ärgerlichen Niederlage zu Beginn führte uns der Weg am zweiten Spieltag zum Aufstiegsfavoriten Berliner Bären. Da Gabor hier früher wegmusste, hatte ich mit dem gegnerischen Mannschaftsführer vereinbart, dass die Einser beginnen. Vor Ort konnte oder wollte dieser sich jedoch hieran nicht mehr erinnern und bestand auf die reguläre Reihenfolge der Einzel. Jedoch konnte auch das nicht Gabors Einsatz verhindern, denn Sascha fertigte seinen Gegner auf der Zwei innerhalb von 41 Minuten inklusive Einspielen und Platzpflege ab. Rekordverdächtig. Gabor musste dann zwar immer noch das zehnminütige Warmmachprogramm seines Gegners sowie die ausführliche Untersuchung der Platzbespielbarkeit nach fünf Minuten Nieselregen abwarten, konnte aber schließlich noch rechtzeitig den Sieg holen. Nachdem ich dann endlich auch einmal meinen Match-Tiebreak-Fluch überwinden konnte, gingen wir erneut mit einem 3:3 in die Doppel. Das aus Jugendzeiten noch bestens eingespielte Doppel Schönheit/Bärlein konnte den ersten Punkt schnell sichern, leider lief es in den anderen beiden Doppeln dann nicht so gut, sodass wir erneut denkbar knapp mit 4:5 unterlagen.
Somit war im dritten Spiel der Sieg quasi schon Pflicht, um nicht gleich wieder ganz unten in der Tabelle zu landen. Gegen Lichtenrade konnten wir unserer Favoritenrolle dann auch gerecht werden und lagen nach den Einzeln bereits 5:1 in Führung, sodass wir zur Freude fast aller Spieler darauf verzichten konnten, im stärker aufkommenden Regen die Doppel auszutragen.
Beim vorletzten Spiel bei TSG Break mussten wir dann Sascha ersetzen, der die zu dieser Zeit ebenfalls im Abstiegskampf befindliche 1. Herren 40 unterstützte. Auch Gabor und Ragnar standen nicht zur Verfügung, sodass wir stark ersatzgeschwächt anreisen mussten. Gefühlte 40 °C, starker Wind und ein unberechenbar rutschiger Kunstrasen mit Granulat machten diese Aufgabe nicht gerade leichter. Przemek mit starker Leistung auf der Eins und Kai als sicherer Punkt auf der Sechs sorgten dafür, dass trotz Rückstand zumindest noch eine kleine Hoffnung auf den Sieg blieb. Doch in den Doppeln konnten wir keine weiteren Punkte mehr holen.
So kam nun das, was wir alle vermeiden wollten: Abstiegsendspiel am letzten Spieltag. Also galt es, die beste Truppe aufs Feld zu schicken. Während im Vorfeld der Saison für dieses Spiel bei unserem Nachbarn SC Brandenburg noch neun Spieler Einsatzbereitschaft signalisiert hatten, waren in der Woche vor dem Match de facto von unserer Stammtruppe leider nach Abzug aller Verletzten, Festgespielten und anderweitig Unabkömmlichen nur noch Ragnar, Johannes und meine Wenigkeit übrig. Die Woche verbrachte ich folglich damit, drei weitere spielbereite und spielfähige Männer zu finden. Was zunächst bei einer 93 Namen umfassenden Meldeliste ganz einfach klingt, sollte sich aber als gar nicht so leicht herausstellen und kostete mich zahlreiche Nachrichten, Telefonate und jede Menge Zeit. Björn Wecker, der uns schon bei der TSG Break im Doppel ausgeholfen hatte, sagte glücklicherweise sofort zu. An dieser Stelle dann auch nochmal ein großer Dank an Robert Hinze, der nicht nur als unsere neue Nr. 1 in diesem Spiel einsprang, sondern gleichzeitig versuchte, in seiner Mannschaft weitere Verstärkungen für uns zu gewinnen. Gleiches gilt für Armando und die 3. Herren 40, die uns, obwohl auch bei ihnen zeitgleich ein Spiel anstand, Nicolas Hantzsch abgaben. Beide Letztgenannten konnten dann auch prompt ihre Einzel gewinnen. Zusammen mit dem Sieg von Johannes ging es mit einem 3:3 in die Doppel. Da sich Ragnar im Einzel verletzt hatte und auch Robert im Doppel nicht mehr antreten konnte, wussten wir, dass wir nur noch zwei Doppel stellen können. Jetzt hätte also das große Zittern beginnen können. Doch glücklicherweise ergab die Proberechnung auf dem Bierdeckel, dass eben bereits genau die drei Punkte aus den Einzeln für uns sicher zum Klassenerhalt reichen würden. Große Erleichterung.
Insgesamt ging somit die Saison nervenaufreibender zu Ende als von uns gewünscht, aber wenigstens mit einem versöhnlichen Ende. Somit können wir nächstes Jahr erneut in der Verbandsliga starten und dann hoffentlich auch tatsächlich den Blick wieder nach oben richten.
Am Klassenerhalt mitgewirkt haben neben meiner Wenigkeit: Johannes Voß, Kai Dockhorn, Przemek Zybowski, Sebastian Merla, Sascha Schönheit, Gabor Steiner, Robert Hinze, Björn Wecker, Ragnar Geerdts, Sebastian Theisen, Nicolas Hantzsch und Marek Bärlein. Vielen Dank!
Ergebnisse
| 2. Herren 40 Verbandsliga | ||||
| Tag | Datum, Uhrzeit | Heimmannschaft | Gastmannschaft | Ergebnis |
| So. | 11.05.25 14:00 | Tennis-Club SCC Berlin II | Neuruppiner TC Grün-Weiß | 4:5 |
| So. | 18.05.25 14:00 | SV Berliner Bären | Tennis-Club SCC Berlin II | 5:4 |
| So. | 25.05.25 14:00 | Tennis-Club SCC Berlin II | TC WG Lichtenrade | 7:2 |
| So. | 29.06.25 14:30 | TSG Break 90 | Tennis-Club SCC Berlin II | 7:2 |
| So. | 06.07.25 14:30 | SC Brandenburg e.V. | Tennis-Club SCC Berlin II | 6:3 |

























