Im Fahrstuhl
Irgendwie schwante es uns schon, dass diese Saison sportlich herausfordernd werden könnte. Nach dem etwas überraschenden Aufstieg in die Bezirksoberliga I im Vorjahr war uns allen klar, dass dort leistungsmäßig womöglich ein etwas anderer Wind weht. Aber wir waren uns einig: Natürlich nehmen wir die Herausforderung an!
Mit dem verschworenen und bewährten Team der letzten Spielzeiten, ergänzt durch Andreas, starten wir in das Abenteuer der neuen Saison. Zum Auftakt geht es nach Lankwitz. Und dort bekommen wir gleich unsere Grenzen aufgezeigt: An den vorderen Positionen ist nichts zu holen, und auch Thomas und Marc müssen sich knapp geschlagen geben. Georg und Alexandre sorgen für die ersten beiden Punkte zum Zwischenstand von 2:4. Als die Lankwitzer im Doppel auch noch Verstärkung einwechseln, wird es einseitig. Auch unsere French Connection Marc und Alexandre, seit einer gefühlten Ewigkeit ungeschlagen, kann nicht punkten. Endstand 2:7.
Beim folgenden Heimspiel gegen die SG Buschkrugallee strapazieren Christian und Thomas ihre und unsere Nerven mit epischen Duellen und extrem engen Entscheidungen im Match-Tiebreak. Christian hat nach großartigem Spiel das bessere Ende für sich, Thomas zieht knapp den Kürzeren. Das 2:4 nach den Einzeln können wir in den relativ ausgeglichenen Doppeln nicht mehr drehen – 3:6.
Im nächsten Match bei Blau-Weiß sind wir von den akkurat beschnittenen Hecken der tollen Anlage beeindruckt und deswegen vielleicht nicht immer voll bei der Sache. Thomas, Alexandre und Roland gewinnen ihre Einzel zwar souverän, aber in den anderen Matches erweisen sich die Blau-Weißen als konzentrierter und konstanter: 3:3 nach den Einzeln. Blau-Weiß holt das erste Doppel, Georg und Roland das zweite für uns. Ein Fall für unsere French Connection im dritten Doppel: Aber irgendwie ist heute dann doch der Wurm drin, und Marc und Alexandre haben im Match-Tiebreak das Nachsehen: 4:5.
Unser nächster Gegner, der LTTC Rot-Weiß, kommt aus der Verbandsliga und will da auch direkt wieder hin. In den Einzeln sehen wir dementsprechend kein Land und bleiben satz- und punktlos. Aber in den Doppeln fliegen unsere Bälle plötzlich dorthin, wo sie hinsollen. Zweimal geht es in den Match-Tiebreak, einmal haben wir das bessere Ende für uns.
Im letzten Spiel ist der Gegner Hohen Neuendorf auf dem Papier wieder deutlich stärker besetzt als wir. In den ersten beiden Einzeln sind wir chancenlos, aber dann trumpfen Thomas, Alexandre und Ascan groß auf: 3:3 nach den Einzeln. Wird es vielleicht doch noch was mit dem ersten Saisonsieg? Das erste Doppel geht klar verloren, doch Marc und Alexandre gewinnen ihres ebenso souverän. Georg und Roland machen es spannend und wählen das volle Programm inklusive Match-Tiebreak. Als die gelben Filzkugeln in der Dämmerung schon fast nicht mehr zu erkennen sind, ist es tatsächlich vollbracht: 5:4 für uns. Wer hätte das gedacht?
Die spannende Frage jetzt: Reicht das vielleicht doch noch für den Klassenerhalt? Ein Spiel steht noch aus: Rot-Weiß gegen Lankwitz. Lankwitz benötigt zum sicheren Klassenerhalt drei Punkte, Rot-Weiß ist bereits aufgestiegen. Nach den Einzeln steht es 4:2 für Rot-Weiß. Und dann: Die Teams einigen sich darauf, die Doppel nicht mehr zu spielen und mit 2:1 für Rot-Weiß zu werten. Auf Nachfrage heißt es später, dass wegen diverser Verletzungen keines der Doppel mehr ausgetragen werde konnte. Ein Schelm, wer sich dabei was anderes denkt… Die ehrliche Antwort wäre wohl gewesen, dass man das EM-Finale schauen wollte. Sportliche Fairness sieht anders aus. Aber was soll’s: Unser Team war auch in dieser Saison wieder großartig! Wir steigen in den Fahrstuhl zur Bezirksoberliga II und freuen uns schon auf die neue Spielzeit!