Aus der Berliner Morgenpost vom 25. Juli 2006:
Mit dem Sprung ins Halbfinale der Air-Berlin Junior Open unterstreicht Berlins Tennistalent seinen Aufwärtstrend.
"Er ist einfach ein kompletter Tennisspieler." Das Lob von Bernd Warneck, dem Turnierdirektor der Air-Berlin Junior Open, ist groß. Und es gilt einem Tennistalent, das sich anschickt, in den nächsten Jahren für weitere positive Schlagzeilen zu sorgen: Tim Schulz van Endert. Der 17jährige vom SCC war der beste Berliner beim jährlichen ITF-Ranglistenturnier beim LTTC Rot-Weiß.
An Nummer zwei gesetzt, schaffte es der Lokalmatador bis ins Halbfinale, wo er sich Jaan-Frederik Brunken (Hannover) mit 3:6, 1:6 geschlagen geben mußte. "Tim hatte die schlechtere Tagesform", so Warneck, der Schulz van Endert vom Niveau her auf einer Stufe mit dem Sieger Dennis Bloemke sieht. Der Münchner besiegte Brunken mit 6:2, 7:6 (7:3). Dafür konnte sich Tim Schulz van Endert im Doppel in die Siegerliste eintragen. Zusammen mit Stephan Schwarz (Vallendar) bezwang er Bloemke/Benjamin Recknagel (Lohhof) mit 6:4, 1:6, 6:3. "Er erreicht bereits das Niveau eines Zweitligaspielers", weiß Warneck.
Beim Blick auf die Konkurrenz der Juniorinnen ist sich der Turnierdirektor indes sicher: "Einige der Spielerinnen werden wir in den kommenden zwei bis drei Jahren in der WTA-Rangliste wiederfinden." So wie zum Beispiel die Siegerin Megan Price (Australien). Oder auch die mit 3:6, 3:6 im Endspiel unterlegene Russin Viktoria Kamenskaya.
Es wäre nicht das erste Mal, daß eine Spielerin, die in Berlin gewann, auch im Erwachsenenbereich auf sich aufmerksam machen konnte. Wie das Beispiel Anna-Lena Grönefeld beweist. Die Nordhornerin gewann 2001 an der Hundekehle, ist jetzt als 16. der Weltrangliste beste Deutsche. Ihre Gegnerin damals: Maria Kirilenko (Rußland), aktuell Weltranglisten-22. Auch die Siegerinnen der Jahre 2002 (Timea Baczinszky/Schweiz) und 2004 (Sara Errani/Italien) sind längst Profis.
"Wir freuen uns, jedes Jahr vor allem den besten 15/16jährigen Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit zu geben, Erfahrung zu sammeln", sagt Bernd Warneck. 30 000 Euro läßt sich der LTTC Rot-Weiß diese Talenteschau jährlich kosten. "Mehr ist einfach nicht drin", so Warneck. Ein Betrag, der auch weiter gutes Nachwuchs-Tennis bei Rot-Weiß garantieren dürfte.