Regen in allen Formen, von leichtem Nieselregen bis zu sintflutartigen Gewittergüssen, überschatteten die SCC Open in diesem Jahr. Fix und fertig, aber doch sehr zufrieden, sind wir Samstagabend in die Latin/Salsa Party hineingerutscht. Der Dank geht schon zu Beginn des Berichtes an die diesjährigen vielen Helfer und an alle Turnierteilnehmer. Es war eine Freude mit Euch durch diese Spätherbstwoche zu gehen 😏.
Die Feldgrößen der Senioren und Aktiven waren in diesem Jahr fast identisch mit denen vom vorangegangenen Jahr, jedoch hatten wir durch die Terminvorverlegung der Damen und Herren vorsorglich für Entlastung gesorgt, zumal wir in diesem Jahr nicht zwei Bundesligaheimspiele während der Turnierwoche zu verkraften hatten. Doch dann kam der Regen....
Samstag um 13 Uhr am ersten Turniertag öffnete der Himmel seine Schleusen. Binnen Minuten war der gesamte Eichkamp eine einzige Seenplatte, die trotz Pumpen und vielen Helfern auf den Plätzen kaum zu bewältigen war. Doch am Abend waren sogar noch einige Spiele outdoor möglich und für Sonntag, der dann relativ trocken blieb, waren wieder die gesamten Turnierplätze präpariert. Unser Platzwart Juanito hatte barfuß bis 23 Uhr Pumpen von A nach B transportiert und dieses kleine Wunder möglich gemacht.
Doch trotz weiterhin täglichem Regen blieb es ohne komplettes Terminchaos zu großen Teilen eine Outdoorveranstaltung.
Ein großer Dank geht an unsere größten Partner ACCENTRO Real Estate, der Angie Kerber Academy in Polen und HEAD Germany.
SCC-Open
Mit knapp 100 Teilnehmern, etwa doppelt so viele bei den Männern, starteten die achten SCC-Open in diese feuchte Woche, was am Ende zu Spielen unter Flutlicht bis 1 Uhr morgens führte. Doch fast alle zogen super mit. (Zu den Ergebnissen)
Damen
Einige Titel hat die topgesetzte Nadja Meier vom TC RW Potsdam bei den SCC Open schon eingefahren. Gleich die ersten SCC Open 2016 gingen an Nadja, 2019 folgte Titel Nummer Zwei. Nun sollte der dritte Titel her. Nadja rauschte durchs 32er Feld, gab bis ins Finale genau ein Spiel ab. Mit Daria Remetean war die Nummer Zwei des Feldes von ganz unten gestartet, doch mit Sveva Mazzari von den Zehlendorfer Wespen kam es im Halbfinale zu einer ganz schweren, letztendlich unlösbaren Aufgabe. Sveva spielte nahezu fehlerfrei und ließ Daria keine Chance: 6:0 6:2. Und so war dann auch Sveva durchaus als Favoritin im Finale zu sehen.
Sie machte gegen Nadja dort weiter, wo sie im Halbfinale aufgehört hatte, führte schnell 5:2. Doch Nadja kämpfte sich noch einmal zurück und glich zum 5:5 aus. Dass dies das letzte Spiel sein sollte, hätte zu diesem Zeitpunkt niemand für möglich gehalten, doch unter Druck konnte Sveva noch einmal zulegen und gewann letztendlich souverän den Titel.
Sveva Mazzari (Zehl. Wespen) - Nadja Meier (TC RW Potsdam) = 7:5 6:0
Herren
Der an Eins gesetzte Benjamin Loccisano (TC Solingen) reiste wohl nicht nur wegen des tollen Turniers nach Berlin ;-) Seine Freundin Nadja Meier hatte da sicher auch einen gewissen Anteil. Ein fast vollständiges 64er Feld ging an den Start. Topfavoriten neben Benjamin waren Patrick Fleischhauer (TC Frohnau), Jan Kirchhoff (TC Blau-Weiss) und vielleicht auch Carl Labitzke und Theodor Passenheim. Leider mussten Theodor und Jan während des Turniers aufgeben, sodass vor allem Carl Labitzke (LTTC Rot-Weiss) den topgesetzten Benjamin auf dem Weg ins Finale am meisten ärgerte. Bei feuchten Bedingungen lieferte er einen großen Kampf, aus dem aber schließlich doch Benjamin Loccisano als Sieger hervorging.
In der unteren Hälfte spiele Patrick Fleischhauer sehr stark auf, gewohnt mit Bomben-Aufschlag und dominantem, aggressivem Sandplatztennis. Im Halbfinale schlug er Andrzej Grozdanovic 6:4 7:6, der ihn noch am ehesten ärgern konnte. Das Finale konnte Patrick schließlich auch sicher für sich entscheiden. Gratulation an den ehemaligen SCC'er zu einer tollen Turnierwoche.
Patrick Fleischhauer (TC Frohnau) - Benjamin Loccisano (TC Solingen) = 6:4 6:4
ACCENTRO SCC Senior Open
Mit zweihundert Spielern haben wir fast exakt die gleiche Teilnehmerzahl wie 2022 erreicht, mit signifikant steigenden Zahlen bei den Damen, sehr schön. Die kleinsten Felder waren die Herren 45 und Damen 60, die als einzige der 11 Konkurrenzen unter 16 Teilnehmern blieben. Darüber hinaus musste die Damen 70 Konkurrenz mangels Anmeldungen ausfallen.
Wieder konnten wir eine große Zahl an nationalen Topspielern begrüßen, alleine zwölf aus den Top 10 Deutschlands. Trotz des unglaublichen Wetterpechs fanden 95% aller Spiele outdoor statt. Ein ähnlicher Prozentsatz an Spielern war auch im "Handling" der komplexen Terminierung nach Regenpausen sehr entspannt, herzlichen Dank vor allem an Ernst für die "Bestechung" durch selbstgemachte Pflaumenmarmelade und Martina und Susanne durch leckere Merci-Schokolade. Alles fand reißenden Absatz in der Turnierleitung (Zu den Ergebnissen).
Herren 30
Sieben Top 100 Spieler hatten gemeldet, darunter der in Topform agierende Patrick Haake vom heimischen SCC. Doch es zeigte sich, dass diese Woche andere Bedingungen herrschten, die für die eine oder andere Überraschung sorgten. So musste Patrick schon in der ersten Runde gegen den starken ungesetzten Kolja Nitschke (Känguruhs) im Match-Tiebreak die Segel streichen. Und auch den an Zwei gesetzten David Kamm (TiB) erwischte es in der ersten Runde gegen Markus Calgeer (Känguruhs). Dass die beiden Überraschungssieger am Ende jedoch nicht im Finale standen, zeigt die Ausgeglichenheit des Feldes. Souverän spielte sich schließlich Tim Bauer (SV Reinickendorf) durch das Feld. Auch Finalist Andy Kühne, ebenfalls von den Känguruhs, konnte nichts gegen die starken Aufschläge und das ruhige Grundlinienspiel von Tim ausrichten.
Tim Bauer (SV Reinickendorf) - Andy Kühne (Känguruhs) = 6:1 7:5
Damen 40
Die Topfavoritinnen Nadine Kommander (BSC Süd Brandenburg) und Heide Maaß (TC Blau-Weiss) hatten verhältnismäßig wenig Mühe ins Finale vorzustoßen. Dort wurde es aber dramatisch. Neben dem grundsätzlich engen Ergebnis gab es auch die eine oder andere Diskussion um Ballabdrücke, die das Duell weiter aufheizte. Im Match-Tiebreak gipfelte das Ganze schließlich in einem dramatischen Ende, bei dem Heide Maaß trotz Rückstand noch den Tiebreak drehen konnte.
Heide Maaß (TC Blau-Weiss) - Nadine Kommander (BSC Süd Brandenburg) = 7:6 4:6 10:8
Herren 40
Die Nummer Sechs Deutschlands, Marc Senkbeil (Jade Wilhelsmhaven), reiste an, um sich relativ ungefährdet den Titel zu holen. Benny Kühnast (TK BG Steglitz) zwang ihn im Halbfnale in den Tiebreak des zweiten Satzes, während der etwas überraschend ins Finale gekommene Ian Leonhardt (BG Wuhlheide) doch eher chancenlos blieb.
Marc Senkbeil (Jade Wilhelmnshaven) - Ian Leonhardt (BG Wuhlheide) = 6:3 6:2
Herren 45
Ähnliches Bild bei den 45ern: Klarer Favorit war der SCCer und Viertplatzierte Deutschlands Benjamin Potsch. In einem kleineren Feld war nur fraglich, wer das Privileg hatte, im Finale antreten zu dürfen. Es wurde schließlich Timo Pohle vom TC Blau-Weiss, der allerdings auch ein wenig von der Aufgabe des an Zwei Gesetzten Daniel Kobert profitierte.
Benjamin Potsch (SCC) - Timo Pohle (TC Blau-Weiss) = 6:2 6:2
Damen 50
Acht Damen aus den Top 60 Deutschlands gaben sich ein Stelldichein, angeführt von der Wespe Martina Parr-Kröger, die schleißlich auch im Finale gegen die an Zwei Gesetzte Nicole Meier (RW Potsdam) keinen Satz abgab.
Martina Parr-Kröger (Zehl. Wespen) - Nicole Meier (RW Potsdam) = 6:3 6:2
Herren 50
Auch hier sehr klare Verhältnisse: Die Nummer Drei aus Deutschland, Jens Thron (SCC), war eine Klasse für sich und gab im Turnierverlauf nur wenige Spiele ab. Etwas überraschend der Halbfianleinzug des ungesetzten Oliver Scheerer (TC Neustadt), der erst im Halbfinale an dem an Zwei gesetzten Carsten Reiff (TC GW Lankwitz) scheiterte.
Jens Thron (SCC) - Carsten Reiff (GW Lankwitz) = 6:1 6:1
Herren 55
Arne Kropp aus Münster, Nummer 13 Deutschlands, war der Gejagte des Feldes, was er schnell zu spüren bekam: Bernd Köhler, recht unbeschriebenes Blatt in deutschen Ranglisten (TC Tiergarten), glänzte und fügte Arne eine bittere und unglückliche Erstrundenniederlage zu: 6:3 0:6 11:9. Doch Arne musste sich am Ende vielleicht etwas weniger grämen, denn nacheinander ließ Bernd seinen Gegnern das Nachsehen: Oliver Quast und Guido Schulz ereilte das gleiche Schicksal, so dass sich Bernd im Finale wiederfand, wo er ebenfalls auf einen Ungesetzten traf: Kai Ehrenschneider (LTTC Rot-Weiß). Dieser profitierte etwas von der verletzungsbedingten Absage der Zwei des Turniers, Andreas Lamprecht, spielte sich dann aber verdient ins Endspiel. Doch Bernd ließ sich den Sieg nicht nehmen und hielt auch Kai auf Distanz.
Bernd Köhler (TC Tiergarten) - Kai Ehrenschneider (LTTC Rot-Weiß) = 6:3 6:2
Damen 60
Bei den Damen 60 gab es etwas weniger Meldungen, mit der Nummer Sechs (Karin Reinhardt, Lichtenrade) und Neun (Ariane Lauenburg, Wespen) Deutschlands dafür aber zwei hochkarätige Starterinnen. Doch im Finale stand Susanne Schäpperle-Schneidereit, gerne vom Turnierdirektor aus Versehen zum tapferen Schneiderlein umbenannt. Und auch im Finale zeigte Susanne ihre Qualitäten, die sich leider in keiner Rangliste widerspiegeln. Sie siegte in einem äußerst hochklassigen und spannenden Finale gegen Karin im Match Tiebreak.
Susanne Schäpperle-Schneidereit (Zehl. Wespen) - Karin Reinhardt (WG Lichtenrade) = 6:4 3:6 10:7
Herren 60
Ein enorm starkes Feld mit acht Spielern aus den Top 70 Deutschlands trat an, den ACCENTRO Senior Open Glaspokal zu holen. Thomas Rothe vom TC Hof war als Nummer Eins der Setzliste und Nummer Drei Deutschlands der, den es zu schlagen galt. Gesagt, getan: Michael Stensch vom SCC erwischte eine Sahne-Woche, schlug Thomas im Halbfinale knapp 6:4 3:6 10:6 und war nun auch für das Finale favorisiert, in das der an Sieben Gesetzte Klaus Bringmann aus Osnabrück vorstieß. Michael spielte überragendes Tennis und ließ Klaus keine Chance.
Michael Stensch (SCC) - Klaus Bringmann (TC Osnabrück) = 6:2 6:0
Herren 65
Wer sonst als Lokalmatador und Nummer Vier Deutschlands, Gabriel Monroy, sollte diese Konkurrenz gewinnen? Doch da meldete schließlich noch Michael Rasche aus München, der aufgrund seines parallelen Einsatzes bei den Deutschen Meisterschaften schon bevor er in Berlin war, für gehöriges Chaos sorgte. Schleißlich zog er am Mittwoch, dem fünften Turniertag, ohne gespielt zu haben, verletzungsbedingt zurück.
So konnte leider auch die Nebenrunde der Herren 65 erst ganz spät beginnen... etwas doof gelaufen. Wie auch immer, Gabriel musste trotzdem kämpfen, hatte eine schwere Auslosung. Schon in der ersten Runde traf er auf Henk du Bruyn, dann Henning Till und Erwin Skamrahl, alles starke Gegner. Vor allem Erwin hatte Gabriel in der Nähe einer Niederlage. Doch schließlich der Turniersieg im Finale souverän gegen Gunther Raab (SV Reinickendorf), der als Ungesetzter in der etwas leichteren oberen Hälfte reüssierte.
Gabriel Monroy (SCC) - Gunther Raab (SV Reinickendorf) = 6:2 6:2
Herren 70
Bei den Herren 70 musste Herbert Köhler aus Dorfen, die Nummer Drei Deutschlands, leider aus privaten Gründen in der zweiten Runde zurückziehen. So war es dann Norbert Walter (TC Frohnau), der zum Favoriten avancierte und dieser Rolle am Ende knapp gerecht wurde. Mannschaftskollege Heinz Georg Hoinka leistete erbitterte Gegenwehr, musste schließlich aber doch Norbert den Vorzug lassen.
Norbert Walter (TC Frohnau) - Heinz-Georg Hoinka (TC Frohnau) = 3:6 6:2 10:6
Angie Kerber Academy Cup
Wieder deutlich mehr Teilnehmer als 2022 meldeten zum Angie Kerber Academy Cup, bei dem es wieder die großartigen "Super"-Gutscheine der Angie Kerber Academy zu gewinnen gab. Ein Anreiz, der noch mehr Kiddies dazu bringen sollte, unbedingt an diesem Turnier teilzunehmen. Aber immerhin: 40 Mädchen und Jungs waren dabei, Klasse (Zu den Ergebnissen).
U12 Mädchen
Valentina Lange vom TC Schwülper war die Favoritin des Turniers. Ein wenig ärgern konnte sie vor allem Juno Nele Lewerenz, die immerhin acht Spiele holte. Ins Finale schaffte es Lokalmatadorin Sophia Sagouridou Scholz, hatte aber dort nicht den Hauch einer Chance.
Valentina Lange (TC Schwülper) - Sophia Sagouridou-Scholz (SCC) = 6:0 6:0
U12 Jungen
Ein fast vollständiges 16er Feld, gespickt mit starken SCC'ern versuchte, dem an Eins gesetzten Laurens Hoffmann vom Uhlenhorster HC Paroli zu bieten. Und das gelang Karl Hentschel eindrucksvoll im Halbfinale. Bei Nieselregen waren die Bälle schwer und so entstand ein wahres Stopp-Festival zwischen den Beiden. Laurens führte zwar fast das gesamte Match bis zum 6:3 5:4, ehe plötzlich Karl noch den Spieß umdrehen konnte.
Leider musste das Finale aufgrund von einem neuerlichen Monster-Regenguss in der Halle stattfinden. Dort spielte Luis Bengsch stark auf und sicherte sich den AKA-Titel. Alle Drei erhielten aufgrund ihrer tollen Leistungen eine Wildcard für das eine Woche später stattfindende internationale TE-Turnier im SCC, die Cujic International Junior Trophy. Gratulation!
Luis Bengsch (SCC) - Karl Hentschel (SCC) = 6:1 6:0
U10 Mädchen
Leider gab es hier nicht ganz so viele Teilnehmerinnen, sodass wir in einem Round Robin Modus spielten. Melanyia Rolya und Juni Reimer waren die stärksten Mädchen und erreichten das Finale, das Melaniya schließlich gewinnen konnte.
Melaniya Rolya (BTC Gropiusstadt) - Juni Reimer (Zehlendorfer TUS) = 4:2 4:1
U10 Jungen
Da bei den Kleinsten die Setzung noch nicht so richtig sinnvoll ist, lasse ich die auch bei dem Rückblick beiseite. Patryk Zurek aus Polen bzw. Kiel war schließlich der Sieger, nachdem er in einem packenden Halbfinale Jüngstenturniersieger Hugo Rau vom SCC 5:3 und 4:2 knapp besiegen konnte. Im Finale hatte Leopold Wagner dann keine Chance gegen Patryk.
Patryk Zurek (Kieler TC) - Leopold Wagner (Zehl. Wespen) = 4:0 4:0