Durchmarsch trotz Hindernis
2 Jahre lang gab es keine Damen 50: zu wenig Spielerinnen, zu viele langwierige Krankheiten und Verletzungen, ausgerechnet bei unseren traditionell starken Damen.
Das sollte sich 2016 ändern, denn ein Blick in die Mitgliederdatei verriet, es gab neue Gesichter und neue Fünfzigerinnen, viel mehr als vermutet. Kurzerhand wurde eine neue Damen 50 gegründet. Der Verband zeigte sich gnädig und stufte die Mannschaft in die Verbandsliga ein, zwei Jahre zuvor hatte die alte Damen 50 in der Meisterklasse aufgehört. Aber würden wir mit der völlig neu zusammengesetzten Mannschaft den eigenen Erwartungen gerecht werden und gleich den Aufstieg schaffen?
Die Zeichen standen von Beginn an nicht schlecht, denn wir konnten auf einen Mix von erfahrenen Spielerinnen und talentierten Neulingen zurückgreifen. Unsere Kernmannschaft bestand aus Marita, Raili, Gika, Gaby, Nicole, Susan, Claudia und Dorothea, flankierend ergänzt von Beatrice, die eigentlich die Damen 40 zu Siegen anführt.
Es zeigte sich schnell, dass wir definitiv gute Chancen auf den Aufstieg hatten, gleich das erste Spiel gegen Tocacco Hakenfelde gewannen wir mit 8:1, gefolgt von einem 9:0 gegen den Berliner Hockey Club.
Es folgte das Spiel gegen Mahlow, das wir 5:4 gewannen... Dachten wir zumindest, bis wir bei der Eingabe des Spielergebnisses in die Datenbank den "worst case" einer Mannschaftsaufstellung erlebten: Wir hatten die Doppel falsch aufgestellt, so dass uns 2 Doppel im Nachhinein aberkannt wurden und wir am grünen Tisch 4:5 verloren. Von dem Moment war klar, dass das nächste Spiel gegen Reinickendorf, die bis dato (auch) alles gewonnen hatten, das alles Entscheidende für den Aufstieg sein würde.
Hochmotiviert fuhren wir bei mörderischen, schwülen 33 Grad zu unseren Gegnerinnen in den Norden. Und es kam, wie es kommen musste: Es war alles andere als unser Tag. Nicole zog sich beim klaren Stand von 5:1 und 40:15 im ersten Satz eine so starke Wadenzerrung zu, dass sie aufgeben musste. Ein sicherer Punkt war schon mal weg. Zwar fegte Dorothea ihre Gegnerin genauso vom Platz wie Susan, aber Gaby musste dem heißen Wetter Tribut zollen und verlor kurz vorm Kreislaufkollaps im Champions-Ti-Break. Auch Raili musste sich ihrer Gegnerin geschlagen geben, so dass vieles an Marita hing, die schnell den ersten Satz verlor und auch im zweiten Satz hinten lag, als Petrus ein Einsehen hatte und einen unglaublichen Gewitterregen entsendete, um das Tennis-Drama nach zweieinhalb Akten zu beenden.
Bis dato stand es aus unserer Sicht 2:3 nach Matches. Sollte die Unterbrechung unsere Chance sein? Wenn das letzte Einzel und die Doppel an dem Tag nicht zu Ende gespielt werden könnten? Es wurde verhandelt und verhandelt, denn die Plätze standen lange, sehr lange unter Wasser. Und endlich einigten wir uns auf einen neuen Termin an einem Dienstagnachmittag, von dem wir wussten, dass zumindest Gika als Doppelspielerin wieder dabei sein konnte, zusammen mit Raili immer ein sicherer Punkt. Denn wir rechneten fest damit, drei Doppel gewinnen zu müssen.
Bis zur Fortsetzung des Show-Downs in Reinickendorf wurde zwischendurch auch das nächste Spiel mit 7:2 gegen Lichtenrade gewonnen.
So kehrten wir nach Reinickendorf zurück mit dem festen Vorsatz alles zu geben und drei Doppel zu gewinnen. Zuvor musste aber Marita noch ihr Einzel zu Ende spielen und siehe da: Dieser Tag schien besser zu laufen. Sie schaffte das Unmögliche und sicherte uns das 3:3 mit einem Sieg im Champions-Tiebreak. Beruhigter gingen wir in die Doppel, und da wir uns ja fest vorgenommen hatten, alle drei Doppel zu gewinnen, zogen wir das fulminant durch und siegten letztendlich mit 6:3.
Der Aufstieg in die Verbandsoberliga war perfekt und wurde mit viel Prosecco gebührend gefeiert.
Es ist im ersten Jahr eine tolle Mannschaft zusammengewachsen und dank der vielen „neuen“ gemeldeten Ü50-Spielerinnen wie Ruth, Sabine, Veronika oder Sonja, - auch wenn wir sie nicht einsetzen konnten - haben wir uns erst getraut, diese Mannschaft zu melden. Danke deshalb auch an Euch. Und ausdrücklich nochmal danke an Beatrice. Und dank an unsere vielen Fans!
Auf ein Neues im nächsten Jahr!
Nicole Mattig-Fabian