Am Aufstieg in die 1. Bundesliga kurz geschnuppert
Nach unserem Überraschungsaufstieg im Jahr 2019 in die 2. Bundesliga haben wir uns inzwischen in dieser Liga etabliert und gingen wieder mit einer starken Mannschaft in die Saison.
Traditionell besetzen wir die ersten beiden Positionen mit spielstarken Spielerinnen aus dem europäischen Ausland. Mit Darja Semenistaja (Dascha) und Katarzyna Kawa (Kata) haben wir die bestplatziertesten Spielerinnen der gesamten 2. Bundesliga in unseren Reihen. Beide stehen in den Top 200 der WTA-Weltrangliste. Dea Herdzelas (Dea) und Weronika Falkowska (Falka) komplettierten unsere spielstarken Mädels an den vorderen Positionen. An Position drei spielte die frisch gebackene Deutsche Vizemeisterin Stephanie Wagner (Steffi). An Position vier lief Luisa Meyer auf der Heide (Lulu) auf. An den Positionen fünf und sechs spielten wieder unsere Eigengewächse Helena Buchwald (Heli) und Julia Zhu (Juju). Die Mannschaft wurde durch Janina Braun (Nina) und Charlotte Felux (Charlie) vervollständigt.
Am ersten Spieltag hatten wir gleich die weiteste Auswärtsfahrt vor uns. Mit unserem SCC-Bundesliga-Bus fuhren wir tief in den Westen zum TC Grün-Weiß Aachen und erwischten einen sehr guten Start in die Saison. Wir gewannen alle Einzel glatt in zwei Sätzen und anschließend noch zwei Doppel zum hochverdienten 8:1 Sieg. Als Spitzenreiter war die Rückfahrt bis spät in die Nacht dann doch einigermaßen erträglich. Um zwei Uhr nachts waren wir endlich ziemlich erschöpft, aber zufrieden, am SCC-Parkplatz angekommen.
Die Spieltage zwei und drei fanden auf unserer SCC-Anlage statt - zwei Heimspiele hintereinander an einem Wochenende. Am Freitag empfingen wir den Gladbacher HTC, der gleich mit fünf Spielerinnen aus den Niederlanden auflief. Wieder zeigten wir eine gute Leistung und führten nach den Einzeln mit 5:1. Auch an diesem Spieltag gewannen wir noch zwei Doppel zum 7:2 Endstand. Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, hatten wir die beiden künftigen Absteiger gleich an den ersten beiden Spieltagen erwischt. Die Gegnerinnen sollten also stärker werden.
Am Sonntag kamen die Mädels vom Großflottbeker THGC aus Hamburg zu uns. Die Mannschaft ist bekannt für ihre große Fanbase, die auch gerne zu Auswärtsspielen reist. Und so kam es, dass wir auch viele Fans aus Hamburg auf unserer Anlage begrüßen konnten. Die Mannschaft begeistert ebenfalls durch ihren großen Teamgeist. Bei guter Stimmung führten wir trotzdem mit 4:1, bevor es nach einem Wolkenbruch mit Starkregen draußen nicht mehr möglich sein sollte, weiter zu spielen. Heli hatte sich nach gewonnenem ersten Satz und nach einem Rückstand von 1:5 im zweiten Satz noch bis auf 4:5 herangekämpft.. In unserer Halle konnte Heli den Heimvorteil nutzen und gewann den Satz noch mit 7:5 zum 5:1 nach den Einzeln. Auch die Doppel mussten in der Halle gespielt werden. Gegen die eigentlich favorisierten Mädels aus Hamburg konnten wir auch am dritten Spieltag in Folge wieder zwei Doppel zum 7:2 Endstand gewinnen.
An den Spieltagen vier und fünf hatten wir dann zwei Auswärtsspiele vor uns. Am Freitag spielten wir in Hamburg gegen den THC von Horn und Hamm. Die Geschichte ist schnell erzählt - wir führten standesgemäß mit 5:1 nach den Einzeln und gewannen wieder die nun schon obligatorisch gewordenen zwei Doppel zum 7:2 Endstand. Vier glatte Siege nach den ersten vier Spieltagen war für uns eine Premiere. Den Klassenerhalt hatten wir bereits jetzt erreicht. Die Tabellenkonstellation wollte es so, dass wir an den verbleibenden Spieltagen gegen die drei spielstärksten Mannschaften spielen sollten. Als Tabellenführer hatten wir tatsächlich die Chance zum Aufstieg in die 1. Bundesliga und freuten uns auf die nächsten drei „Finalspiele“. Alle anderen Mannschaften hatten zu diesem Zeitpunkt schon mindestens einmal verloren.
Am Sonntag spielten wir in Westfalen gegen den Bielefelder TTC. Gegen eine starke Mannschaft hielten wir bei schönstem Wetter und einer sehr gut besuchten Anlage die Partie sehr lange offen. Bei einem Zwischenstand von 2:3 führte Falka mit 7:5 und 4:1. Leider konnte sie den Vorsprung nicht ins Ziel retten und verlor das Match doch noch im Match-Tiebreak zum 2:4 nach den Einzeln. In allen Doppeln waren wir gegen starke Doppel-Spielerinnen vom Bielefelder TTC nicht gut genug und verloren letztendlich doch relativ deutlich mit 2:7.
Die Niederlage schüttelten wir aber schnell wieder aus unseren Knochen und fokussierten uns auf das letzte Wochenende, das wieder zu Hause im SCC stattfinden sollte. Die Konstellation war einfach: Mit einem Sieg am vorletzten Spieltag gegen den neuen Tabellenführer DTV Hannover war der Aufstieg in die 1. Bundesliga so gut wie sicher. Ausgerechnet an diesem Spieltag waren Darja, Kata und Falka bei ihren WTA-Turnieren innerhalb der Woche erfolgreich und schafften es nicht, am Freitag in Berlin zu sein. Nina rutschte in die Mannschaft und gewann ihr Einzel an Position sechs nach hartem Kampf im Match-Tiebreak. Auch Heli und Lulu konnten ihre Einzel gewinnen. Steffi, Dea und Juju verloren jedoch ihre Einzel ganz knapp zum äußerst unglücklichen 3:3 Zwischenstand nach den Einzeln. Ähnlich wie in Bielefeld sind die Mädels aus Hannover sehr spielstark im Doppel. Am Ende hatten wir in zwei Doppeln keine Chance und verloren am Ende etwas unglücklich mit 4:5 und gratulierten dem DTV Hannover zum Aufstieg in die 1. Bundesliga.
Der letzte Spieltag hatte somit keine Bedeutung mehr für den Aufstieg, so dass wir uns dazu entschieden, ausschließlich mit Eigengewächsen und ohne unsere Top-Spielerinnen zu spielen. Eine richtige Entscheidung! Gegen den Aufsteiger TC Blau-Weiß Halle konnten wir noch einmal beweisen, dass wir inzwischen eine gefestigte Bundesliga-Mannschaft haben. Nach den zwei unglücklichen und bitteren Niederlagen zeigten wir eine Trotzreaktion und noch einmal eine sehr gute Leistung auf allen Plätzen. So führten wir nach den Einzeln mit 6:0. Am Ende gewannen wir mit 9:0 und beendeten die Saison als Gruppendritter.
Der Erfolg gibt unserer Philosophie Recht. Unsere Eigengewächse inklusive Steffi, Lulu und Charlie haben maßgeblich dazu beigetragen, dass wir tatsächlich kurz am Aufstieg in die 1. Bundesliga schnuppern durften. Diese Philosophie wollen wir weiter fortsetzen. Leider wird uns Lulu in der folgenden Saison nicht zur Verfügung stehen. Sie wechselt zum Deutschen Meister aus Essen (TC Bredeney). Mit Santa Strombach haben wir aber eine weitere Berliner Spielerin für den SCC gewinnen können. Sie wechselt vom LTTC Rot-Weiss zu uns. Wir freuen uns auf die kommende Saison 2025 und wollen wieder eine gute Rolle in der Liga spielen.
1. Damen 2. Bundesliga Nord | ||||
Tag | Datum, Uhrzeit | Heimmannschaft | Gastmannschaft | Ergebnis |
So. | 12.05.24 11:00 | TC GW Aachen 1 | Tennis-Club SCC Berlin | 1:8 |
Fr. | 17.05.24 13:00 | Tennis-Club SCC Berlin | Gladbacher HTC 1 | 7:2 |
So. | 19.05.24 11:00 | Tennis-Club SCC Berlin | Großflottbeker THGC | 7:2 |
Fr. | 07.06.24 13:00 | THC von Horn und Hamm | Tennis-Club SCC Berlin | 2:7 |
So. | 09.06.24 11:00 | Bielefelder TTC 1 | Tennis-Club SCC Berlin | 7:2 |
Fr. | 14.06.24 13:00 | Tennis-Club SCC Berlin | DTV Hannover | 4:5 |
So. | 16.06.24 11:00 | Tennis-Club SCC Berlin | TC Blau-Weiß Halle 1 | 9:0 |
Bilder der 1. Damen des Tennis-Clubs SCC