Deutscher Vizemeister
Nach dem grandiosen Titelgewinn auf eigener Anlage 2019 und dem coronabedingten Ausfall der Endrunde 2020, sollte 2021 unter dem Motto „noch ein Versuch“ ein letztes Mal groß aufgespielt werden.
Doch schon vor Saisonbeginn schlug Corona wieder zu. Die Spiele wurden zu einem Großteil in die Sommerferien verlegt, was einen Einsatz unserer nominellen Nummer 1, dem Finnen Jarkku Nieminen, aus Termingründen unmöglich machte. Dennoch wurde das Team souverän zum siebten Mal in Folge Meister der Regionalliga Nord-Ost mit lediglich drei, verletzungsbedingten, Einzelpunktverlusten. Das kann man dann schon als jahrelange Dominanz bezeichnen.
Turnusmäßig wurde die Endrunde am letzten Augustwochenende beim Sieger der Regionalliga West ausgetragen. Als Ausrichter hatte sich der TC Ratingen qualifiziert, wahrlich kein unbekannter Verein mit einer ausgesprochen langen Meldeliste, gespickt mit großen Namen bis in den zweistelligen Meldebereich. Das Los bescherte uns eben diesen Verein als Halbfinalgegner, während der TC Bohlsbach auf Pfarrkirchen traf. Leider war das Clubhaus von Ratingen im Frühjahr abgebrannt, eine Austragung der Endrunde dort somit unmöglich. Es sprang der TC Selbeck ein, der sich mit viel Mühe auf dieses Ereignis vorbereitet hatte. Keine leichte Aufgabe für einen kleinen Verein mit lediglich sechs Plätzen. Aber alle Mühe war vergebens. Es begann zunächst zu nieseln, dann standen alle Plätze unter Wasser und das große Warten begann. Lange Diskussionen über Sinn und Länge von Regenpausen endeten schließlich mit der Verlegung der Spiele in die Halle des Verbandes Niederrhein in Essen.
Die Begegnung verlief ausgeglichen. Nach den Einzeln stand es 3:3, bei Siegen von Kiefer, Phau und Enqvist, Niederlagen von Menendez, Finnberg und Thron. Der Kampfgeist der SCCer war ungebrochen, und alle drei Doppel wurden gewonnen, wobei nach dem verdienten Sieg leider die Verletzung von Kiwi zu beklagen war, was für den Finaltag nichts Gutes bedeuten konnte. Um 0:30 Uhr verließen wir die Halle, während der TC Bohlsbach längst im Bett lag.
Der Finalsonntag begann…mit Regen. Um ein erneutes, stundenlanges Warten zu vermeiden, wurde diesmal schnell, vielleicht zu schnell, das Ausweichen in die Halle beschlossen. Eine Dreifeld-Halle in der Nähe, was aber ein Spielen auf zwei Felder begrenzte, da eine nicht unerhebliche Anzahl von Bohlsbachern (und auch unermüdlichen SCCern) ihren Platz zum Zuschauen brauchten.
Der Rest ist schnell erzählt. Für eine Hallenmeisterschaft ist unser Team nicht optimal aufgestellt. Lediglich Thomas Enqvist an Position 6 (gegen Prinosil) konnte punkten. Einen ganz großen Kampf lieferte Björn Phau an Position 1 gegen Jaroslav Pospisil, der immer noch auf der ATP-Tour unterwegs ist, den er jedoch leider im Matchtiebreak verlor. Ganz bitter. Eine echte Chance hatten wir unter diesen Bedingungen gegen bärenstarke Bohlsbacher Spieler (und Zuschauer) leider nicht. Auf die Austragung der Doppel wurde verzichtet. Blieb noch die Siegerehrung beim TC Selbeck. Im Nieselregen. Aber nach dem einen oder anderen Bier sah dann alles schon ein bisschen weniger schlimm aus.
Nach dem 5-1 gegen Bohlsbach 2019 im Finale und dem 1-5 2021: kann man da so einfach aufhören? Im nächsten Jahr findet die Endrunde beim Sieger der Regionalliga Süd-West statt. Das könnte Bohlsbach sein. Also heißt die Antwort „nein“. Da müssen wir hin. Ein hartes Stück Arbeit liegt vor uns, aber die Weichen werden gestellt. Das Team freut sich auf eine tolle Saison 2022.
1x Meister, 2x Vize und 3x Dritter. Die Herren 40 sind das erfolgreichste Team des Vereins und daran soll sich erstmal auch nichts ändern. Vielen Dank an alle Spieler und die zahlreichen Fans, die viel Mühe auf sich genommen haben, um die Sache „rund“ zu machen. Auf Wiedersehen in 2022.