Tennis-Club SCC - 1. Herren 55

Nordost-Deutscher Vizemeister

Als wir uns im Winter für die Vorplanung trafen, ahnten die Experten in unseren Reihen schon, dass es diese Saison nicht um den Klassenerhalt gehen würde, sondern der Blick eher nach oben gerichtet war. Die Hoffnungen waren auch nicht ganz unberechtigt, denn mit Burkhard, Jan und Daniel an den Positionen 1, 2 und 4 wurde das Team doch tendenziell eher verstärkt. Um es gleich vorwegzunehmen: unsere Experten sollten Recht behalten, was vor allem an den wenigen Verletzungen, aber auch an durchweg guten Leistungen und einem ausgeprägten Teamgeist lag. Doch der Reihe nach….

Die diesjährige Regionalliga wurde in zwei Gruppen mit jeweils fünf Teams ausgetragen. Demzufolge hatten wir eigentlich „nur“ vier Spiele zu absolvieren. Unser diesjähriges, wie sich später herausstellen sollte, recht schlagkräftiges Team bestand - der Meldung nach - aus Burkhard Scholz, Jan Gunnarsson, Andreas Lamprecht, Daniel Dudek, Michael Stensch, Frank Segerath, Andreas Reiberg, Robert Matijevic und Ralf Büttner. Unser 1. Spiel führte uns direkt zu einem der Mitbewerber um den Gruppensieg, dem Hamburger SV. Bei gefühlten 5 Grad und Dauerregen - wie üblich in Hamburg - lief die erste Runde dann auch eher frostig und verhalten. Zwar konnte an Position 6 Andreas Reiberg seinen Gegner locker in zwei Sätzen bezwingen. Jedoch sowohl Andreas Lamprecht an Position 2 und Michael an Position 4 konnten an diesem Tag in ihren Einzeln wenig ausrichten. Zu unserer Enttäuschung stand es somit nur 1:2.  Die zweite Runde verlief dann deutlich besser: trotz einer knappen Niederlage von Frank konnten Daniel und Burkhard ihre Spiele recht deutlich gewinnen, so dass es nach den Einzeln 3:3 stand. Mit Hilfe unseres „Brains“ Ralf Büttner stellten wir dann die anschließenden Doppel clever auf und spielten mit der klassischen 7’er-Aufstellung „auf Sieg“. Während Jan, den wir im Einzel schonten, und Andreas Reiberg ihr erstes Doppel ziemlich zügig gewannen, verloren Burkhard und Robert das zweite recht unglücklich im Match-Tie-Break. Es kam also zum Showdown im dritten Doppel, wo Daniel und Frank gegen zwei der drei Hamburger Einzelsieger antraten. Hier sei an dieser Stelle - ohne die gute Leistung von Frank zu schmälern - vor allem die von Daniel lobend hervorzuheben. Trotz seiner im Doppel eher nachteiligen geringen Körpergröße wuchs er vor allem am Netz über sich hinaus. Seine Volley- und Schmetterkünste hinterließen hier wirklich nachhaltig Eindruck. So konnten unsere beiden nach gefühlt acht Matchbällen den vielumjubelten fünften Punkt einfahren. 

Die weiteren drei Gruppenspiele gegen den SV Reinickendorf, den HTV Hildesheim sowie den SuS Waldenau wurden von uns doch teilweise recht deutlich dominiert. Nach den Einzeln war hier jeweils schon „die Messe gelesen“. Wir waren Gruppensieger und es kam Anfang Juli dann zum großen Finale um den Nordost-Deutschen Meistertitel gegen den Sieger aus der anderen Gruppe, den Club an der Alster. Ein Heimsieg gegen die Hamburger hätte gereicht und wir hätten auch die Endrunde um die Deutschen Meisterschaften austragen dürfen, was das Team natürlich zusätzlich motivierte. Der Gegner reiste allerdings mit drei spanischen Ex-Profis an, was die Aussichten auf einen Sieg deutlich erschwerte. Nichtsdestotrotz haben wir an diesem Tag „alles“ gegeben und es immerhin geschafft, den Favoriten in die Doppel zu zwingen., denn sowohl Andreas Reiberg als auch Burkhard konnten in ihren Einzeln überzeugen und jeweils Zweisatz-Siege einfahren. Daniel, Michael, Frank und Robert hingegen waren in ihren Einzeln - trotz guter Leistungen - doch teilweise etwas überfordert.  So stand es nach den Einzeln 2:4 und es bestand wenig Hoffnung. In den Doppeln wurde uns auch dann auch sehr schnell klar, dass der Gesamtsieg nicht möglich sein wird. Hier hatten wir teilweise nicht den Hauch einer Chance. Verdientermaßen ging der Titel somit nach Hamburg, die im Übrigen auch zwei Monate später den deutschen Meistertitel gewannen - Glückwunsch an dieser Stelle an das doch recht spielstarke und sympathische Team. Wir konnten allerdings mit unserer Gesamtperformance auch sehr zufrieden sein und feierten dies und uns an diesem Abend noch recht ausgelassen .

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei meinen Teamkollegen für ein jederzeit sportlich-faires Auftreten und konstant starke Leistungen. In der kommenden Saison bekommen wir mit „Blömi“ eine neue Nr. 1. Zudem hat Burkhard’s alter Studienfreund - ein spielstarker Italo-Brasilianer - zugesagt, uns zumindest an einem Wochenende zu verstärken. Sollten wir also auch in 2024 einigermaßen fit und verletzungsfrei bleiben, steht einem erneuten Angriff auf den Nord-Ost-Deutschen Meistertitel nichts im Wege.