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Tennis-Club SCC - 1. Herren

1. Herren • 2. Bundesliga 2022

2022 team 1Die 1. Herren sind nach acht Niederlagen in acht Spielen sang- und klanglos aus der 2. Bundesliga Nord abgestiegen. So lauten die nackten Zahlen der ersten Saison einer Herrenmannschaft des SCC in schwindelerregender Region.

Schauen wir mal etwas genauer hin. Vermutlich noch nie standen wohl so viele echte Eigengewächse für ein Team in der 2. Bundesliga auf dem Platz. Und das hatten sich die Jungs wie Benito Sanchez, Tristan Wolke, Markus Malaszszak, Finn Stodder und Steve Mundt auch nach dem sensationellen Aufstieg in 2021 redlich verdient. An den Positionen Eins und Zwei planten wir jeweils mit zwei externen Verstärkungen. Vor allem bauten wir auf Evgeny Karloskiy (RUS), Nummer 250 der Weltrangliste. Als wir jedoch im Vorfeld informiert wurden, dass er auf Turnieren versuchen wollte, in die Quali der US Open zu kommen und damit fast vollständig ausfiel, fürchteten wir schon im Vorfeld, dass die Saison einem Himmelfahrtskommando gleichen könnte.

Interessant sind jedoch die Ergebnisse unserer SCC-Jungs: Fast alle konnten mindestens einen Einzel-Sieg auf diesem absoluten Top-Niveau einfahren, jeweils gegen Spieler auf ATP-Niveau (Markus 3:5 Siege, Benito 2:6 Siege, Tristan 1:5 Siege und Finn 1:2 Siege).

Mit welchen ATP-Spielern die anderen Teams aufliefen, war einerseits beeindruckend, andererseits auch etwas befremdlich, wenn man weiß, was da an Geld in die Hand genommen werden muss, um dort sechs vollkommen vereinsfremde, größtenteils ausländische Spieler, auflaufen zu lassen. So spielte Blau-Weiß Aachen im SCC mit vier Belgiern, einem Niederländer, einem Argentinier und einem Italiener, Rot-Weiß Bremen mit vier Spaniern, einem Argentinier und einem Esten und auch der Gegner, den wir hofften, zu hause ärgern zu können, der THC Brühl, kam mit einem Deutschen. Bravo! 

Der Sinn für den SCC, in dieser 2. Bundesliga zu spielen, erschließt sich daher eigentlich nicht so recht, denn das SCC-Ziel war, ist und bleibt, unseren eigenen Top-Spielern die Möglichkeit zu geben, unterstützt durch einige wenige externe Spieler, in unserer 1. Herren zu spielen. Die Jungs sind die Vorbilder für unsere jungen Spieler in der SCC Academy. Und das klappt im aktuellen Umfeld am besten in der Regionalliga. 

Trotzdem lohnt es sich, mal seinen Blick etwas genauer auf die Saison zu richten. Spiel für Spiel.

Tus Sennelager - TC SCC = 7:2

Ein Verein mit 70 (!!!!) Mitgliedern in der Bundesliga. Soso. Der Club und das Örtchen sind so klein, dass sie für ihre Spiele in einen anderen Club und ein anderes Städtchen ausweichen müssen. Hier spielten dann, welch Überraschung, sechs Ausländer gegen unser Team. Um so großartiger, dass wir nach den Einzeln noch nicht ausgeschaltet waren: Maxime Chazal, unsere Nummer Eins an diesem Tag, schlug Riccardo Bonardio (ITA) mit 6:4 und 6:2. Und Markus Malaszszak siegte im Match Tiebreak gegen Alfredo Perez (ARG) 1:6 6:3 10:7. Über unsere Doppel-Performance sage ich nur so viel: In acht Partien holte der SCC zwei Siege bei 22 Niederlagen. 

Rot-Weiß Köln - TC SCC Berlin = 7:2

Beeindruckend und auch als einziger Club wirklich  bundesligareif, was da in Köln ablief. Tolle Anlage, großartiges Event um das Spiel herum, starkes Team mit - welch Freude - auch einem deutschen Starspieler. Markus Malaszszak spielte gegen Rasta-Man (darf man das noch sagen?) Dustin Brown und hielt sehr gut mit. Den Ehrenpunkt im Einzel holte an diesem heißen Tag wieder Maxime Chazal im Top-Einzel gegen Barrere (FRA) mit 2:6 7:6 und 10:7. In Köln gelang dann auch dem Team Sergio Martos/Benito Sanchez ein Doppelpunkt. Immerhin. Für den Aufstieg reichte es trotzdem nicht bei den Kölnern.

TC SCC - THC Brühl = 3:6

Der erste „schlagbare“ Gegner kam zum ersten Bundesliga-Heimspiel der SCC-Geschichte in den Eichkamp. Und es lief überragend. Benito Sanchez schlug Maxime Hamou (FRA) 3:6 6:1 10:6, Dominik Wirlend kämpfte Diego Barreto (SPA) 6:3 2:6 13:11 nieder und Markus Malaszszak gewann sein zweites Match mit gegen Andy Blair mit 6:4 6:2. Endlich der erste Sieg. Von wegen. Keinen Punkt holten die SCC‘er den Rest des Tages. In den Doppeln ein wenig unglücklich, insgesamt aber eine weitere Niederlage die zeigte, wir spielen zwar in der Liga ganz gut mit, aber es reicht nicht.

LTTC Rot-Weiß - TC SCC Berlin = 8:1

Gegen unsere Nachbarn an der Hundekehle war auch nicht viel zu holen, was uns auch schon vorher bewusst war. Einzig Tristan Wolke holte an diesem Tag seinen Sieg, schlug Agustin Velotti (ARG) mit 6:1 und 6:4. Ansonsten holte niemand auch nur einen weiteren Satz! 

TC SCC Berlin - Rot Weiß Bremen = 2:7

Endlich kam unsere Nummer Eins in den SCC, Evgeny Karlovskiy. Man spürte, dass wir mit ihm schon deutlich dichter am gegnerischen Team dran waren. Evgeniy gewann souverän gegen Pol Bague 6:2 6:3 und auch Markus holte seinen nächsten Sieg gegen Markus Rüpke, den einzigen Deutschen im Team (6:3 6:3). Tja, und dann kamen wieder die Doppel, wo Bremen den einzigen deutschen Spieler schnell auswechselte... 

TC SCC - TK Blau-Weiß Aachen = 1:8

Man hatte eher das Gefühl, wir spielen gegen das belgische Davis-Cup Team, als gegen eine deutsche Mannschaft. Es war doch alles sehr frustrierend... auf und neben dem Platz. An diesem Tag hatte Benito Sanchez einen weiteren Sahne-Tag und schlug Matteo Donati (ITA) 2:6 6:2 10:7. Viel mehr war aber gegen den späteren Vizemeister der Liga wieder nicht drin.

TK Herzenssache Versmold - TC SCC = 8:1

Beim späteren Bundesliga-Aufsteiger in Versmold (wo liegt das denn nun wieder?) konnte dieses Mal Finn Stodder einen Sieg einfahren. Bezeichnenderweise gegen den einzigen Deutschen in diesem Team, Louis Wessels, mit 4:6 6:0 11:9. Tomas Lipovsek und Benito Sanchez verloren knapp im Match Tiebreak. Doppel? Haben wir auch gespielt...

TC SCC - Oldenburger TeV = 1:8

Das war dann letzten Endes der absolute Gruselspieltag. Alle SCC‘er spielten weit unter ihren Möglichkeiten und verloren sämtliche Einzel gegen den Mitabsteiger, die als einziges Team mit einer ähnlichen Philosophie in diese Liga gegangen sind wie wir. Insofern war diese Klatsche dann doch sehr ärgerlich. Vielleicht machen es unsere Jungs dann in 2023 besser, wenn die beiden Teams in der Regionalliga erneut aufeinander treffen. Dann hoffentlich unter besseren Vorzeichen.

Und so ging diese Saison schließlich doch ein wenig ernüchternd zu Ende. Gleichwohl braucht niemand wirklich enttäuscht zu sein. Alle konnten Erfahrung sammeln und zukünftig behaupten, Teil der Bundesliga-Mannschaft des SCC gewesen zu sein.

Unseren Spielern Maxime Chazal, Dominik Wirlend und Finn Stodder verlassen den SCC. Ihnen wünschen wir alles Gute bei ihren neuen Vereinen. 

In der kommenden Regionalliga-Saison freuen wir uns aber auf ein großartiges SCC-Team, unter anderem gespickt mit drei ziemlich frisch gebackenen deutschen Einzelmeistern Benito, Markus und Diego. Mal sehen, was die Jungs aus dem Eichkamp dann so in die rote Asche zaubern. Let‘s keep pushing, guys!!! 

P.S.: Der TUS Sennelager zog sein Team nach der Saison aus der Bundesliga zurück. Soso... 

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