Projekt 2012, Teil 5
Nach vier Jahren ohne Niederlage und vier Aufstiegen in Serie ist 2009 eben diese Serie gerissen. Sicherlich, irgendwann musste es passieren. Aber die Art und Weise war dann doch eher verwunderlich, wenn nicht sogar ärgerlich.
Dem Captain war es nicht zu peinlich, alte Kontakte ins europäische Ausland zu bemühen, um in den vermeintlich entscheidenden Spielen von den Gegnern zwar als arrogant und dämlich beschimpft zu werden, aber trotzdem mit einem gar nicht überheblichen Lächeln den Platz als Sieger und letztendlich auch als souveräner Aufsteiger die Bezirksoberliga in Richtung Verbandsliga zu verlassen, um Nachwuchsspielern ein gut bestelltes Feld zu hinterlassen.
Im ersten Spiel gegen die zweite Mannschaft des SC Brandenburg ist dies hervorragend gelungen. In Topbesetzung wurde das Team souverän mit 7:2 geschlagen und auch die nächsten beiden Gegner wurden ohne Siegchance nach Hause geschickt. Aufhorchen ließ dann die Begegnung gegen den zu dieser Zeit Tabellenletzten und letztendlichen Absteiger. Hier wurde zwar unglücklich, in jedem Fall aber auch unnötig verloren, was der Mannschaft dann doch einen gehörigen Dämpfer verpasste.
Den Aufstieg musste man zu diesem Zeitpunkt noch nicht abschreiben, da rechnerisch alles im Bereich des Möglichen lag, was auch bis zum letzten Spieltag so blieb. Hier galt es, den selbsternannten Aufstiegsfavoriten BSC Rehberge zu bezwingen. Doch trotz des Einsatzes unseres ehemaligen Bundesligaspielers Andreas Ehrnvall und seines schwedischen Kollegen Daniel Malmgren gelang dies nicht. Sie gewannen ihre Spiele glatt, der Rest unterlag aber knapp, teilweise entsetzlich und unnötig klar, was eine 3:6 Niederlage und einen verpassten Aufstieg nach sich zog.
Was war daran so ärgerlich? Es ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches, wenn eine dritte Mannschaft am Aufstieg in die Verbandsliga scheitert. Und ist ein Einsatz ausländischer Gastspieler nicht völlig überzogen für diese Spielklasse? Das mag sein. Es lässt einen Mannschaftsführer jedoch komplett verzweifeln, wenn ohne den Einsatz dieser Gastspieler an diesem Spieltag, dem wichtigsten der Saison, tatsächlich nur vier Spieler auf dem Platz gestanden hätten. Dass es ausgerechnet alle unsere Topspieler waren, die an diesem Tag aus den unterschiedlichsten Gründen ausfielen, die sie zum Teil gar nicht selbst zu vertreten hatten, macht die Sache doppelt ärgerlich. Und auch die Tatsache, dass sich diese Saison über geschlagene zwei Monate hinzog, macht es nicht leichter ein komplettes Ensemble bei der Stange zu halten.
Was bringt die Zukunft? Das Ziel aufzusteigen bleibt selbstverständlich bestehen. Nur werden es andere in Zukunft richten müssen. Einige Oldies, die in dieser Mannschaft ihren zweiten Tennisfrühling fanden, werden etwas kürzer treten. Einige Youngsters werden hoffentlich den Weg in die zweite Mannschaft finden. Es ist jetzt die Gelegenheit für unseren erfolgreichen Nachwuchs aus der zweiten Reihe zu zeigen, dass er der Bezirksoberliga I gewachsen ist, was erfahrungsgemäß ein wenig dauern kann. Als ein alter Sack wie ich hat man da nichts mehr verloren. Und daher gebe ich nach vier tollen Jahren, die wir alle mehr als genossen haben, das Amt des Captains an das junge Urgestein Mathias Krämer ab. Es war schön, während dieser Jahre nicht nur eine erfolgreiche Mannschaft an meiner Seite zu wissen, sondern eine einzigartige Ansammlung echter Freunde. Scc‘er eben. Danke Jungs!
Es spielten: Andreas Ehrnvall, Victor Loven, Daniel Malmgren, Pascal Schubert, Caius Couers, Ragnar Geerdts, Mathias Krämer, Christoph Piechulla, Sebastian Mahlow, Oliver Leisegang, Benjamin Jarick, Fabian Gador(na ja...), die Edelfans Christoph Knaut und Hirschi sowie Captain Philipp Fischer.
Philipp Fischer
Ergebnisse 3. Herren Bezirksoberliga | ||
SC Brandenburg 2 | TC SCC 3 | 2:7 |
TC SCC 3 | Spandau 1860 1 | 7:2 |
Berl. Brauereien 1 | TC SCC 3 | 5:4 |
TC SCC 3 | SV Reinickendorf 2 | 7:2 |
Rehberge 1 | TC SCC 3 | 6:3 |