Fachkräftemangel
Nach dem freiwilligen Rückzug der ersten Herren 50 aus der Regionalliga stand das Mannschaftsführergespann Büttner / Hinze vor der Entscheidung: Einstufung in die Ostliga oder in die Meisterklasse?
Nach demokratischer Abstimmung fiel die Wahl auf die zweithöchste Spielklasse, die Ostliga. Was folgte war eine Saison voller Höhen und Tiefen, persönlichen Enttäuschungen, merkwürdiger Entschuldigungen und einem „Retter“! Zugegeben, etwas Pech war auch dabei.
Im Vorfeld rechneten wir in Anbetracht der zahlreichen spielberechtigten 50iger mit ausreichend motivierten „Tennisfachkräften“ für unser Team. Doch es kam anders. Zu jedem Spiel musste darum gekämpft werden, sechs Spieler auf den Court zu bringen. So musste ich mich, obwohl an der Achillessehne verletzt, bei vier von insgesamt fünf Spielen auf den Platz stellen. Warum? Die Gründe und Ausreden waren vielfältig. Einige Spieler zogen es vor, trotz vorheriger Bitten des Sportwartes, in anderen Altersklassen zu spielen. Hinzu kamen Absagen aufgrund von Verletzungen, privaten Schicksalsschlägen und... Liebeskummer! Einem unserer Sportsfreunde fiel ein, dass er nicht im Osten spielt und Sonntags ungerne früh aufsteht. Es war ein Krampf, Woche für Woche.
Am zweiten Spieltag wäre dann fast das Unvorstellbare passiert und der TC SCC wäre beim Auswärtsspiel in Dessau mit nur fünf Spielern angetreten. Ich hatte tatsächlich die aus 27 (in Worten siebenundzwanzig!) Spielern bestehende Meldeliste komplett abtelefoniert und dennoch am Abend vor dem Spiel um 23:37 Uhr nur fünf Zusagen. Peinlich, lief es doch gegen Dessau auf ein vorentscheidendes Abstiegsduell hinaus. Um 23:40 Uhr gelang es mir jedoch Jens Thron, gesundheitlich angeschlagen mit gefühlten fünf Matches in drei Tagen in den Knochen, zu überreden, sich morgens mit uns auf den Weg nach Dessau zu begeben. Um es vorweg zu nehmen: Wir wurden belohnt, 6:3 Sieg. Der Klassenerhalt war gesichert. Dank Jens, aber auch dank des harten „Mini“ Kerns des Teams Hinze, Sawade, Büttner, Buttkus, Hofmann.
Ausgeholfen in der Not haben auch noch Dudek, Plambeck, Bahrenburg, Viehrig und Korsch.
In Anbetracht der geschilderten Umstände konnten wir mit einer Bilanz von zwei Siegen und drei Niederlagen und dem damit verbundenen Klassenerhalt durchaus zufrieden sein.
